Opportunity ist frei!

Fünf Wochen nachdem er sich fest gefahren hatte, ist der Marsrover nun wieder frei. Die wochenlangen Tests haben sich also gelohnt.

Ein Beitrag von Axel Orth. Quelle: Spaceflight.now / Space.com.

None
Für dieses Stück Weg brauchte Opportunity drei Wochen. Bei näherer Betrachtung der rechten Spur fällt auf, dass diese bis auf den Boden zu reichen scheint, auf der die Düne aufliegt. Opportunity ist demnach nicht auf der Düne gefahren, sondern eher durch die Düne gefahren (zum Vergrößern anklicken).
Bild: NASA/JPL

Auf dem Weg zu dem dritten Einschlagskrater, den das Team untersuchen wollte, hatte sich der Marsrover am 26. April in einer harmlos aussehenden Sanddüne festgefahren. Anstelle weiter Forschungen zu treiben, sah sich das Team nun genötigt, Sand zu mischen und Dünen zu bauen. Ein Testrover wurde auf ein Drittel seines Normalgewichts erleichtert, um die mechanischen Verhältnisse in der niedrigeren Marsschwerkraft so genau wie möglich zu simulieren, und dann in verschiedenen Szenarien getestet.

Der Testrover konnte auf der Testdüne fahren, und zum Glück stellte sich dies auch für Opportunity auf seiner Marsdüne heraus. Zwar kam der Rover nur äußerst langsam und mühselig vorwärts – mit einem Schlupf von 99,5 Prozent – aber es reichte. „Wir haben natürlich die ganze Zeit daran geglaubt, dass dies geschehen wird, aber jetzt… was für eine Erleichterung“, sagte Steve Squyres, Chefwissenschaftler der Mission. „Es war ein zähes Stück Arbeit, und es fühlt sich sehr gut an, wieder frei zu sein.“ Und Projektmanager Jim Erickson fügte hinzu: „Wir haben eine Maschine da oben, die zu bauen 400 Millionen Dollar gekostet hat, und ich möchte sie lieber alt werden und verschleißen sehen, als sie auf eine solche Weise zu verlieren.“

Es war denkbar knapp. Von 99,5 Prozent Schlupf zu 100 Prozent Schlupf ist es nur ein halbes Prozent. Und dann wäre es aus gewesen und Opportunity wäre nur noch eine stationäre Marssonde in einem ziemlich langweiligen Gelände gewesen. So weit war die NASA mit Viking aber auch schon in den 70er Jahren.

Eins ist klar: Die Zeiten von Sol-Streckenrekorden dürften für Opportunity nun vorbei sein. „Wir brauchen einige zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in dieser Art von Terrain“, sagte Squyres. „Und diese Maßnahmen werden bestimmt die Geschwindigkeit herab setzen, mit der wir vorwärts kommen. Aber wir sind schon froh, die Erkundung nach Süden überhaupt fortsetzen zu können.“

Dies wird aber nicht sofort geschehen. Vorher soll die Düne erst noch untersucht werden, um für die Zukunft besser gewappnet zu sein.

Nach oben scrollen