Opportunity bis zu den Achsen im Dreck

Auf aktuellen Rohbildern ist zu sehen, dass sich der Marsrover so tief in eine Düne eingegraben hat wie noch nie zuvor. Die NASA hat mittlerweile bestätigt, dass Opportunity in Schwierigkeiten steckt.

Ein Beitrag von Axel Orth. Quelle: Raumfahrer.net/Space.com.

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Opportunity steckt bis zu den Achsen im Dreck – Absicht der Roverfahrer? (Zum Vergrößern anklicken).
(Bild: NASA/JPL)

Bilder von tief eingegrabenen Roverrädern sind zwar nichts Ungewöhnliches. Aber wenn, dann war es meist nur ein Rad, mit dem die Wissenschaftler den Boden ein wenig umgraben und untersuchen wollten.

Diesmal sieht es jedoch dramatischer aus: Wie man auf diesem aktuellen Bild der linken Frontkamera sehen kann, haben sich beide Vorderräder so tief in den auffallend hellen Sand einer kleinen Düne eingegraben, dass die Achsen der Antriebsmotoren schon nicht mehr zu sehen sind. Dabei ist das Gelände – immer noch die weite Meridiani-Ebene – alles andere als steil.

Auch fällt die Beschaffenheit des hellen Sandes deutlich aus dem Rahmen des Üblichen: Normalerweise haftet der staubtrockene Marssand nicht an den Rädern, sondern fällt von allein wieder ab. Dieser Sand nun bleibt doch tatsächlich an den Aluminiumrädern „kleben“, und zwar so dick, dass die Rippen der Räder nur noch an wenigen Stellen hervor lugen (im Bild links).

Bleibt die Frage: War es die Absicht der Wissenschaftler, Opportunity derart tief in die Düne zu treiben? Oder sitzen sie selbst überrascht vor den Bildern, die ihr Schützling ihnen geschickt hat? Und: Wie geht die „Rallye“ weiter?

Update: Die NASA hat mittlerweile bestätigt, dass der Ausflug in die Düne keineswegs geplant war: Eine routinemäßig vorprogrammierte Tagesfahrt endete nach 40 Metern damit, dass der Rover sich beim Überqueren einer Düne fest fuhr. Nicht nur die Vorderräder, sondern alle sechs Räder sind tief im Marssand versunken. Und das Problem mit dem kürzlich ausgefallenen Steuerungsmotor des rechten vorderen Rades macht die Lage bestimmt nicht leichter.
Momentan laufen im JPL Beratungen und Experimente mit einem baugleichen Testrover, um die Situation zu analysieren, nachzustellen und eine Lösung zu finden. Chefwissenschaftler Steve Squyres sagte, dass die Mannschaft optimistisch sei, den Rover wieder flott zu bekommen, zumal dies nicht das erste Mal sei, dass der Rover sich festgefahren habe (Rohbilder von vor ein paar Tagen bestätigen dies).

Allerdings sollten sich die Opportunity-Fans darauf einrichten, die derzeitige Mars-Landschaft noch eine Weile zu sehen zu bekommen, da es bestimmt eine Weile dauern werde, bis eine Lösung gefunden sei und der Rover die Fahrt zum großen „Victoria-Krater“ fortsetzen kann. Es wäre unverantwortlich, nun mit aller Gewalt zu versuchen, von der Düne herunter zu kommen. Zu groß wäre die Gefahr, dass der Rover sich dabei nur noch tiefer in den Sand gräbt. Die Ingenieure müssen auf der Erde erst eine geeignete Vorgehensweise entwickeln, diese auf dem Mars vorsichtig testen, anhand der Ergebnisse modifizieren und erneut testen, bis der optimale Weg gefunden ist. Da aber nur ein- oder zweimal am Tag die Möglichkeit besteht, neue Befehle zum Rover zu senden beziehungsweise die Ergebnisse zu erhalten, wird es sich noch eine Weile hin ziehen. Bis es so weit ist, steht Opportunity eben auf seiner Düne, macht Bilder und führt Messungen durch.

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