Am 3. Mai 2010 teilte die OHB-System mit Sitz in Bremen mit, dass sie Aufträge zum Betrieb der französischen SAR-Lupe-Bodenstation und der deutschen HELIOS-2-Bodenstation im Gesamtvolumen von 14 Millionen Euro erhalten hat.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: OHB-System, DLR.
Im Rahmen eines deutsch-französchen Programmes, das unter dem Titel ESGA die Europäisierung der satellitengestützten militärischen Aufklärung vorsieht, wurde die OHB-System AG, ein Tochterunternehmen des europäischen Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB Technology AG, beauftragt, in Frankreich und Deutschland Bodenstationen für militärische Aufklärungssatelliten zu betreiben.
Entwicklung und Aufbau des französischen Teils des Bodensegments für das SAR-Lupe-System unter der Bezeichnung FSLGS (für French SAR-Lupe Ground Segment) war Aufgabe von OHB-System. In diesem Kontext hat die Firma in Creil in Frankreich eine zusätzliche Bodenstation für die deutschen Radarsatelliten SAR-Lupe eingerichtet, welche dem französischen Militär direkten Zugriff auf Daten der deutschen Satelliten ermöglicht. Vom Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) wurde OHB-System am 1. April 2010 beauftragt, die SAR-Lupe-Bodenstation in Frankreich fünf Jahre lang zu betreiben. Das Auftragsvolumen beziffert OHB-System mit 7,6 Millionen Euro.
Das deutsche Militär bekommt Zugriff auf die Bilddaten der mit elektrooptischen Bilderfassungssystemen ausgestatteten Helios-Satelliten Helios 2A und 2B. Mit dem Betrieb der in Gelsdorf bei Bonn eingerichteten Bodenstation mit der Bezeichnung CPHD (für Centre Principale Helios Deutschland) wurde OHB-System von Astrium Frankreich am 3. Mai 2010 beauftragt. Der über einen Zeitraum von Juli 2010 bis Juli 2013 laufende Auftrag hat einen Wert von 6,4 Millionen Euro.
Beide Bodenstationen befinden sich zur Zeit im Testbetrieb. Der operationelle Einsatz im gemeinsamen Systemverbund soll nach den derzeitigen Planungen im Juli 2010 beginnen. Die Zusammenarbeit im Projekt ESGA hatten die Verteidigungsministerien Frankreichs und Deutschlands während eines Gipfeltreffens im Jahre 2002 in Schwerin vereinbart.