Präsident Barack Obama hat bequem seine Wiederwahl gegen Konkurrent Mitt Romney gewonnen und stellt damit sicher, dass Amerikas Weltraumpolitik die nächsten vier Jahre unverändert bleibt.
Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: raumfahrer.net.
Für das US-Raumfahrtprogramm bedeutet die Konstanz Planungssicherheit. Ein neuer Präsident hätte vielleicht für ähnliche Umbrüche gesorgt, wie sie Obama vor vier Jahren angestoßen hat. Er beendete 2009 das von George W. Bush initiierte Constellation-Programm und brachte die kommerzielle Raumfahrt voran. Erste Erfolge sind bereits zu sehen. SpaceX erreichte die ISS dieses Jahr bereits zwei mal unbemannt und macht auch erhebliche Fortschritte auf dem Weg, wieder Astronauten für die USA zu transportieren. Auch Orbital Sciences ist auf gutem Weg, nächstes Jahr erste Fracht mit ihrer Antares-Rakete zur Raumstation zu liefern.
Gleichzeitig gehen damit auch die Arbeiten am „Space Launch System“ SLS, der in Entwicklung befindlichen Schwerlastrakete von der Größe der Mondrakete Saturn V, weiter. Der Erststart ist für 2017 vorgesehen und möglicherweise beteiligt sich auch Europa an dem Projekt, indem es das Versorgungsmodul für das verwendete Orion-Raumschiff beisteuert. Diese und andere Entscheidungen stehen bei der kommenden ESA-Ministerratskonferenz am 20. & 21. November an, in der sich dann die Zukunft der europäischen Raumfahrt entscheidet. Die Wiederwahl von Präsident Obama spielt auch bei den dort anstehenden Entscheidungen eine wichtige Rolle.
Obwohl sich in den USA kein strategischer Wechsel andeutet, so muss die NASA wahrscheinlich in Zukunft mehr denn je um ihr Budget kämpfen. Das Ziel Obamas, den Staatshaushalt zu sanieren, dürfte in den nächsten Jahren auch die NASA treffen. Ob das langfristige Ziel der NASA, Menschen auf den Mars zu transportieren, damit unerreichbar wird, muss sich zeigen.
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