Heute Nacht startete eine Trägerrakete des Typs Unha 3 vom Sohae Satellitenzentrum aus mit dem Satelliten Kwangmyŏngsŏng 3 an Bord und transportierte diesen ins All.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NHK, Raumcon, NORAD, Skyrocket, SpaceflightNow.
Damit gelang der Demokratischen Volksrepublik Korea der erste Satellitenstart von eigenem Boden und mit eigener Technik. Zuvor waren mehrere Versuche an verschiedenen Ursachen gescheitert, zuletzt im April dieses Jahres.
Kwangmyŏngsŏng 3 ist quaderförmig mit einer Höhe von 1,40 m, einer Breite von etwa 60 cm sowie einer Tiefe von ca. 70 cm und besitzt eine Masse von etwa 100 kg. Der Satellit ist an der Außenseite mit Solarzellen zur Energieversorgung versehen und verfügt über eine Kamera. Damit soll Erderkundung betrieben werden. Außerdem dient die gesamte Mission natürlich technischen Erprobungen.
Der Satellit erreichte nach Angaben verschiedener Quellen eine Umlaufbahn in einer Höhe von etwa 500 km bei einer Bahnneigung von 97,4 Grad. Auf diesem Orbit soll er etwa 2 Jahre lang Daten liefern.
Nordkorea ist damit das zehnte Land weltweit, was in der Lage ist, mit einer eigenen Trägerrakete Nutzlasten in eine Erdumlaufbahn zu befördern. Dies gelang zuvor nur der Sowjetunion 1957 (heute vor allem Russland), den USA (1958), Frankreich (1965), Japan (1970), China (1970), Großbritannien (1971), Indien (1980), Israel (1988) und dem Iran (2009). Seit 1979 verfügt auch die Europäische Weltraumorganisation ESA über geeignete Träger.
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