Das Hubble Weltraumteleskop hat ein neues, wunderschönes Foto vom Orion Nebel gemacht. Für dieses Bild hat es 105 Erdumrundungen benötigt. Auf diesem Bild konnten die Astronomen etwa 3000 neue Sterne finden. Darunter auch einige braune Zwergsterne….
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: Hubble & CfA.
Es ist eines der detailreichsten Bilder das den Astronomen je zur Verfügung stand. Mit diesem Bild hat das Hubble Teleskop mehr über den Orion Nebel in Erfahrung gebracht als man sich je vorstellen konnte. Es beweist aber wieder einmal, dass der Orion Nebel eine der ungemütlichsten und turbulentesten Regionen im Weltraum ist. In diesem Nebel entstehen neue Sterne: junge, extrem heiße Sterne. Diese Sterne haben eine intensive ultraviolette Ausstrahlung, weswegen der gesamte Nebel eine ungewöhnlich hohe ultraviolette Ausstrahlung hat.
Laut C. Robert O’Dell von der Vanderbilt Universität in Nashville, haben die neuen Bilder viele neue Details offenbart. „Nur mit dem Hubble Teleskop sind wir in der Lage, die Aktivitäten im Orion Nebel zu verstehen“, erläutert O’Dell. In einem Mosaik von einer Milliarde Pixeln haben die Forscher 3000 neue Sterne gefunden, die vorher im sichtbaren Licht noch nie gesehen wurden. Neben den Sternen hat das Hubble Teleskop auch mehrere braune Zwergsterne entdeckt – zum ersten Mal im Orion Nebel. Braune Zwergsterne werden auch als „gescheiterte Sterne“ bezeichnet, da sie kühler und viel kleiner als „normale“ Sterne sind. Sie sind nicht in der Lage den Prozess der Nuklearfusion in ihrem Kern aufrecht zu erhalten. Diese beiden braunen Zwergsterne umkreisen sich selbst. In dem die Forscher neugeborene „normale“ Sterne mit braunen Zwergsternen vergleichen, können sie vielleicht herausfinden was bei den braunen Zwergsternen falsch gelaufen ist.
„Die Fülle an Informationen vom Hubble Teleskop ist eine interessante Art Sternbeobachtung durchzuführen“, meint Massimo Robberto vom Space Telescope Science Institute in Baltimore. „Unser nächstes Ziel ist es die Masse und das Alter dieser jungen Sterne heraus zu finden. So bekommen wir einen halbwegs genauen Überblick über diese Region und dessen Sternengeschichte.“ Robberto hat diese Ergebnisse beim 207. Meeting der American Astronomical Society veröffentlicht.
Nachfolger des Orion Nebel
Während der altbekannte Orion Nebel weiter unter die Lupe genommen wird, hat man eine Gaswolke entdeckt die dem Orion Nebel ziemlich ähnlich ist. Eine glühende Gaswolke in der Konstellation Cassiopeia – auch bekannt als W3 – hat vermutlich durch eine Sterngeburt zu leuchten begonnen. Bisher wurde dieses Licht von einer dichten Staubwand abgefangen, jedoch dürfte dies nur ein temporäres Problem werden. Auch dieser Fund wurde beim 207. Meeting der American Astronomical Society veröffentlicht. Nähere Untersuchungen werden im Laufe der Zeit veröffentlicht beziehungsweise durchgeführt. Wer weiß, vielleicht können wir in wenigen Monaten/Jahren „mehrere“ Orion Nebel am Himmel bewundern.