Ein Instrument für die nächste Landsat-Mission Landsat Data Continuity Mission (LCDM) hat die Raumfahrtfirma Orbital Sciences Corporation (OSC) in Arizona erreicht. Dort wird es nun in den Satelliten integriert.
Ein Beitrag von Simon Plasger. Quelle: NASA.
Das Thermal Infrared Sensor (TIRS) genannte Instrument wird mit einer neuen Technologie, welche die Quantenphysik anwendet, die Temperatur der Erde an verschiedenen Stellen messen. Dabei dauerte es nur 43 Monate, um aus einem Entwurf auf dem Papier ein weltraumtaugliches Instrument zu bauen, was laut Betsy Forsbacka, der TIRS Instrument Managerin, ein Jahr weniger ist, als eingeplant war.
TIRS benutzt sogenannte Quantum Well Infrared Photodetectors (QWIPs), um langwelliges Licht, welches von der Erde ausgestrahlt wird, zu messen. Die Stärke dieses Lichtes hängt dabei von der jeweiligen Oberflächentemperatur ab. Die Wellenlänge liegt zudem weit außerhalb des Sichtbarkeitsbereichs des menschlichen Auges.
Die Detektoren bedienen sich dabei der komplexen Grundsätze der Quantenmechanik: Galliumarsenid-Halbleiterchips, in denen die Elektronen von Licht bestimmter Wellenlängen auf eine höhere Bahn gehoben werden. Dabei entstehen elektrische Signale, welche in ein digitales Bild umgewandelt werden können. Das TIRS-Instrument benutzt für die Messungen Sensoren, welche in zwei Wellenlängenbereiche empfindlich sind, um die Temperatur der Erde von der der Atmosphäre zu trennen.
Der Satellit LCDM soll im Januar 2013 von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien aus ins All starten und wird dabei neben TIRS ein weiteres Instrument an Bord haben: Der Operational Land Imager (OLI) wird Aufnahmen im sichtbaren sowie im nahen und kurzwelligen Infrarotbereich anfertigen.
Die Mission ist die achte des Landsat-Programms, welches seit 1972 globale Erdbeobachtungen durchführt. Die dabei entstehenden Daten sind frei im Internet einsehbar.
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