Die Russische Raumfahrtagentur Roskosmos und die Europäische Raumfahrtbehörde ESA haben in Moskau ein Kooperationsabkommen unterzeichnet, dessen Kern gemeinsame Starts russischer Sojus-Kapseln vom französischen Weltraumbahnhof Kourou bilden.
Ein Beitrag von Julian Schlund. Quelle: spacetoday/ESA.
Nach vierjährigen Verhandlungen haben nun Anatoli Perminow, Leiter der russischen Raumbehörde Roskosmos und ESA-Chef Jean-Jacques Dordain ein Abkommen unterzeichnet, das eine langfristige Kooperation und Partnerschaft vorsieht.
Das Dokument schafft die Grundlage für den Bau eines Startplatzes für russische Sojus-Trägerraketen auf dem ESA-Raumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana. Der erste Start sei für 2007 geplant.
Allerdings stellen gemeinsame Starts nur einen Teil der Zusammenarbeit dar, wie Dordain nach der Unterzeichnung des Abkommens vor den Journalisten in Moskau mitteilte. So plant man die gemeinsame Entwicklung einer modernen Trägerrakete, wobei es vor allem um die Konzipierung neuer Raketentriebwerke gehen soll. Informationen zufolge handelt es sich unter anderem um mehrfach verwendbare Raketenantriebe, in denen flüssiger Sauerstoff und Kohlenwasserstoff verwendet werden, sowie um mehrfach verwendbare Stufen mit flüssigem Treibstoff und Versuchsapparate für mehrfach verwendbare Raumtransportsysteme.
Letztendliches Ziel sei es, Russland in das europäische Raumfahrtprogramm zu integrieren. Dordain denke dabei an eine assoziierte Mitgliedschaft in der ESA. Roskosmos-Chef Anatoli Perminow bezeichnete den Vertrag als gute Basis für weitere Kontakte zwischen Roskosmos und der ESA. Besonders eng kooperiere Russland mit ESA-Ländern wie Frankreich, Deutschland und den Niederlanden. Vom Vertrag über insgesamt 344 Millionen Euro entfallen 121 Millionen auf Russland.