Das Raumtransportkonzept Skylon bekommt Geld von der ESA und dem BNSC und Virgin Galactic und SSTL führen eine Studie zu einer Trägerrakete durch, welche von einem Flugzeug aus gestartet werden soll.
Ein Beitrag von Tobias Willerding. Quelle: BBC, FlightGlobal, ReactionEngines.
Skylon
Das Trägerkonzept Skylon beinhaltet ein wiederverwendbares, einstufiges System, welches bis zu 10 Tonnen Nutzlast in einen niedrigen Erorbit transportieren soll. Es besteht aus einem Flugzeug, das mit einem speziellen Triebwerk ausgrüstet ist, dem sogenannten SABRE-Triebwerk. Dieses ist eine Mischung aus Strahl- und Raketentriebwerk und arbeitet mit Wasserstoff und Sauerstoff. Bei niedrigen Geschwindigkeiten funktioniert das Triebwerk als Turbojet. Ab einer Geschwindigkeit von Mach 5,5 schließt das Triebwerk die Lufteinlässe, benutzt den internen Treibstoff und soll so Orbitgeschwindigkeit erreichen. Ein wesentlicher Schlüssel für die Realisierbarkeit dieses Konzeptes ist das Triebwerk. Das British National Space Center (BNSC) und die ESA haben nun Finanzmittel von 6 Millionen englischer Pfund bereitgestellt, um Schlüsseltechnologien des Triebwerks zu entwicklen. Dabei geht es insbesonderes um den Kühlmechanismus, der die durch Kompression enorm aufgeheizte einströmende Luft abkühlen soll, die Brennkammer und eine anpassungsfähige Düse. Die Brennkammer soll beim DLR in Lampoldshausen getestet werden. Außerdem involviert sind die University of Bristol und EADS Astrium in Ottobrunn.
LauncherOne
Eine weiteres neues Konzept kommt ebenfalls aus Großbritannien. Der Satellitenbauer SSTL (Surrey Satellite Technology Limited), der den Galileo-Satelliten Giove A gebaut hat und neulich von EADS Astrium aufgekauft wurde, hat sich mit Virgin Galactic, welches ab 2011 suborbitale Weltraumflüge für Touristen anbieten will, zusammengetan, um eine Trägerrakete zu entwickeln, die kleine Satelliten bis 200 kg Masse in eine niedrige Umlaufbahn bringen soll. Diese Rakete soll von dem Trägerflugzeug WhiteKnightTwo, das im Dezember seinen Jungfernflug absolvierte, gestartet werden. SSTL und Virgin Galactic wollen dabei Bau des Satelliten und Start als Komplettpaket anbieten. Die Trägerrakete selbst würde jedoch weder von Virgin Galactic noch von SSTL, sondern von einer anderen Firma in Europa entwickelt werden. Das Konzept wurde der britischen Regierung bereits vorgestellt und Geld für eine einjährige Studie bewilligt. Einen passenden Namen hat man auch schon: In Anlehnung an die Namensgebung von SpaceShipOne und SpaceShipTwo hat man das Konzept LauncherOne genannt.
Raumcon: