Der zweite russische Frachter mit digitaler Steuerung, Progress-M 02M befindet sich auf dem Weg zur Internationalen Raumstation. Der Start erfolgte 20:37 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur aus.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, Energia.
An Bord befinden sich 2,59 Tonnen Treibstoff, Versorgungs- und Verbrauchsgüter, Bekleidung, Ersatzteile, Experimentiergut, Dokumentationen, Wasser, Luft und Sauerstoff. Zur Fracht gehört auch der dritte Raumanzug der weiterentwickelten Orlan-MK-Serie. Diese Raumanzüge sollen im Juni erstmals zum Einsatz kommen.
Nach dem Start fliegt der Frachter zunächst bis zum Dienstag zu Testzwecken autonom, bevor die Kopplung erfolgen soll. Beim Erstflug dieses Frachtertyps im November war das Andocken letztlich per Handsteuerung von Bord der Station aus vorgenommen worden, da zwischenzeitlich unsinnige Entfernungswerte angezeigt worden waren.
Der Vorgängerfrachter, Progress-M 66, war in den letzten Tagen mit Abfällen beladen worden. Gestern abend, 17:18 Uhr MESZ, hatte er dann von der Station abgelegt. Er wird noch bis zum 18. Mai im Rahmen eines Plasmaexperiments autonom fliegen und anschließend gezielt zum Absturz gebracht.
Neben den seit vielen Jahren eingesetzten Progress-Transportraumschiffen sind auch das Europäische ATV (erfolgreicher Erstflug 2008) und das japanische HTV als unbemannte Frachter vorgesehen. Dabei war zunächst vorgesehen, dass das H-II Transfer Vehicle (HTV) am unteren Kopplungsaggregat des Verbindungsmoduls Harmony festgemacht wird. Dies könnte sich möglicherweise ändern. Während das HTV angedockt ist, soll auch die Raumfähre Discovery die ISS anfliegen. Deren Logistikmodul Leonardo kann aber nur am unteren Stutzen angedockt werden. Deshalb müsste das HTV an Harmony-Zenit ankoppeln, wofür aber noch einige Arbeiten in der Station notwendig würden.
Zunächst aber Progress-M 02M: Der Frachter umläuft die Erde auf einer Anfangsbahn zwischen 189 km und 234 km bei einer Bahnneigung von 51,621 Grad und läuft unter der COSPAR-Bezeichnung 2009-24A.
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