NASA Forscher haben vor kurzem den größten und solidesten Kern eines Extrasolaren Planeten entdeckt. Diese Entdeckung lässt auf eine neue Planetenformation-Theorie schließen.
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: SpaceFlightNow.
„Für Theoretiker ist diese Entdeckung eines Planeten mit einem solch stabilen Kern genauso wichtig wie die Entdeckung des ersten Extrasolaren Planeten im Jahre 1995“, sagt Shigeru Ida, ein Theoretiker aus Tokio. Als ein internationales Forscherteam, bestehend aus Japaner, Amerikaner und Chinesen einen ersten Blick auf dem Planeten warfen, erwarteten sie einen Jupiter-ähnlichen Planeten. „Keines unserer Modelle erklärt dieses Phänomen eines solchen Planeten“, erklärt Bun`ei Sato, einer der Teammitglieder aus Japan.
„Extrasolare Planeten sind bisher Mangelware. Gerade mal 150 hat man in den letzten zehn Jahren entdeckt. Dabei wurden die meisten nur zufällig entdeckt, als sie sich gerade bewegten und sich der Abstand zur Erde änderte. Die Änderungen der Geschwindigkeit liegen an der sich ständig veränderten Gravitation der einzelnen Planeten. Auch bei diesem Planeten wurde dieselbe Taktik angewandt. Als sich der Planet vor seinen Stern schob, wurde er entdeckt und die physikalische Größe ungefähr bestimmt. Dabei wurde überraschender Weise dieser solide Planetenkern und eine merkwürdige Atmosphäre entdeckt“, erklärt Debra Fischer den Entdeckungsvorgang. Sie war die Leiterin dieser internationalen Mannschaft an Astronomen.
Der entdeckte Planet umkreist den sonnenähnlichen Stern HD 149026 und hat etwa die Masse Saturns, ist aber signifikant kleiner als Saturn womit die Dichte des Planeten um ein Vielfaches höher ist. Er benötigt nur lächerliche 2.87 Tage für eine Umdrehung um seinen Sternes (im Vergleich: die Erde benötigt ein Jahr, also 365 Tage um die Sonne). Der Planet hat ungefähr die 70-fache Erdmasse. Dieser Fund prüft nun die Theorie über die Entstehungsgeschichte von Planeten, die erst vor kurzem aufgestellt wurde. Forscher glauben, dass sich die großen Kerne der Planeten nicht durch einen Kollaps von interstellaren Staub- und Gaswolken gebildet haben können. Stattdessen glaubt man, dass die Planetenkerne einmal so klein wie Asteroiden oder Kometen waren und sich mit der Zeit vergrößerten. Hier ist die Theorie der Planetenformation erstmals auf den Prüfstand.