Wissenschaftler aus den USA haben bei spektroskopischen Untersuchungen der Oberfläche des Jupitermondes Europa Hinweise darauf gefunden, dass ein Austausch zwischen der Oberfläche des Mondes und einem darunter vermuteten Ozean bestehen könnte.
Ein Beitrag von Hans Lammersen. Quelle: NASA, Caltech, JPL.
Schon seit einigen Jahren ist bekannt, dass sich unter dem Jupitermond Europa ein Ozean verbergen könnte. Die Oberfläche des Mondes mit ihren Strukturen erinnert an die Eisfelder der irdischen Polargebiete. Schätzungen zufolge könnte sich unter der 10 bis 15 Kilometer dicken Eisdecke ein Ozean bis in eine Tiefe von 100 Kilometern erstrecken, der dann mehr Wasser enthalten würde als alle irdischen Ozeane zusammen.
Nun haben zwei amerikanische Wissenschaftler (Mike Brown vom Californian Institute of Technology und Kevin Hand vom JPL) eine Untersuchung vorgestellt, nach der Wasser dieses in der Tiefe vermuteten Ozeans bis an die Oberfläche hervordringen kann. Sie vermuten einen Austausch zwischen der Oberfläche und dem Meer unter dem Eis. Dies würde nach den Worten Browns bedeuten, dass Energie von außen zum Ozean gelange, was bedeutsam sei für die Möglichkeit von Leben sei, und andererseits eine Untersuchung der Oberfläche Rückschlüsse auf die Zusammensetzung des Ozeans zuließe.
Für ihre Untersuchungen nutzten die beiden Wissenschaftler das Keck-II-Teleskop auf dem Mauna Kea auf Hawaii mit seinem OSIRIS-Spektrometer. Sie kartierten die Vorkommen von reinem Wassereis auf der Mondoberfläche und stießen dabei auf bisher unbekannte spektroskopische Signaturen. Weitere Analysen im Labor zeigten, dass es sich dabei nur um Magnesiumsulfat handeln konnte. Das könnte, so vermuten die Autoren der Studie, sich unter anderem aus Stoffen gebildet haben, die aus dem Ozean Europas stammen. Weiterhin schätzen die beiden Wissenschaftler die chemische Zusammensetzung des Ozeans so ein wie die der Ozeane auf der Erde.
Europa ist damit weiter in den Fokus gerückt, wenn es um die Möglichkeit von Leben im Sonnensystem außerhalb der Erde geht. Denn wenn der Ozean Europas eine Zusammensetzung aufweist, die ähnlich der der irdischen Meere ist, dann könnte dort ebenfalls Leben existieren.
Zum Aufsatz von Brown/Hand:
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