Den beihnahe ständigen Kontakt zwischen Bodenstationen und Satelliten oder Raumschiffen und -stationen der USA in niedrigen Erdumlaufbahnen sichern Datenrelaissatelliten vom Typ TDRS (Tracking Data and Relay Satellite). Nun will auch Russland sein eigenes Netz aufbauen, im zweiten Versuch.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: RIA Nowosti.
Bereits Mitte der Neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts hatte Russland Satelliten der Serie Lutsch gestartet, die im Geostationären Orbit positioniert wurden und Daten zwischen Satelliten auf niedrigen Umlaufbahnen und Bodenstationen hin und her schicken können. In Zeiten des Internets und der Videokonferenzen wird dies immer wichtiger. Während die USA über ein weitgehend ausgebautes Netz von Satelliten des Typs TDRS verfügt, steht ein solches System in Russland derzeit nicht zur Verfügung. Die alten Satelliten sind längst außer Funktion.
Bereits 2005 wurde der Beschluss zum Bau zweier derartiger Satelliten, Lutsch 5A und 5B, gefasst, die 2010 und 2011 gestartet werden sollen. Soeben hat aber die russische Weltraumbehörde Roskosmos das Unternehmen ISS (Informationssatellitensysteme) mit der Entwicklung eines neuen Typs derartiger Satelliten beauftragt. Die Projektbezeichnung lautet Lutsch 4. Dabei soll es sich um einen Satelliten handeln, der eine Masse von etwa 3 Tonnen aufweist und eine Funktionsdauer von zwölf Jahren haben soll. Basis des Satelliten ist die Plattform Express 2000. Der erste Satellit der Baureihe Lutsch 4 könnte 2013 fertiggestellt werden.