Neue russisch-amerikanische Sojus-Besatzung pünktlich in der ISS eingetroffen

Kononenko und Tschub vor Jahres-Mission. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.

Quellen: GK Roskosmos, RIA Nowosti, TASS.

Raketenstart in Baikonur mit Sojus MS-24. (Bild: NASA)
Raketenstart in Baikonur mit Sojus MS-24. (Bild: NASA)

Moskau, 15. September 2023 – Die neue russisch-amerikanische Besatzung ist am Freitagabend pünktlich in der Internationalen Raumstation ISS eingetroffen. Nur 3 Stunden und 14 Minuten nach dem Start in Baikonur (Kasachstan) legte Sojus MS-24 mit den Russen Oleg Kononenko und Nikolai Tschub sowie der NASA-Astronautin Loral O´Hara fahrplanmäßig um 20:57 Uhr deutscher Zeit problemlos am Rasswet-Modul automatisch an, teilte die GK Roskosmos mit. Das neue Trio wurde von seinen Kollegen Sergej Prokopjew, Dmitri Petelin und Frank Rubio begrüßt, die am 27. September nach 371 Tagen wieder auf die Erde zurückkehren. Die Ankömmlinge blieben übrigens bei ihrem Flug nur knapp hinter dem bisherigen Rekord von 3 Stunden und 3 Minuten zurück, der im Oktober 2020 von Sergej Ryshikow, Sergej Kudj-Swertschkow (beide Russland) und Kathleen Rubins (USA) aufgestellt worden war. Mit an Bord sind auch 120 Kilogramm Nutzlast – Foto- und Filmkameras, Flug-Dokumente, wissenschaftliche Experimente und frische Lebensmittel.

Kononenko und Tschub werden ein ganzes Jahr oder 375 Tage bis kommenden September auf der Umlaufbahn bleiben. In dieser Zeit, die übrigens für zwei Flüge hin und zurück zum Mars reichte, sind unter anderem mehr als 70 Experimente geplant, darunter 7 neue. Auch vier Ausstiege in den freien Raum stehen auf dem Programm, der erste im Oktober/November. Die anderen finden im kommenden Jahr statt. Kononenko muss zudem von der Umlaufbahn aus auch einen Teil seiner Aufgaben als Vizechef des Kosmonautenausbildungszentrums (ZPK) und Kommandeur der Kosmonautenabteilung wahrnehmen. Das Gros erledigen aber wohl seine Stellvertreter Oleg Nowizki und Andrej Babkin am Boden.

Zudem hat Kononenko die Chance, bei seinem nunmehr 5. Flug als erster Mensch die Grenze von 1.000 All-Tagen zu überschreiten. Dafür muss aber alles wie am Schnürchen klappen. Bisher hatte er 736 Tage, 18 Stunden und 43 Minuten auf seinem Konto. Was so alles passieren kann, zeigte sich in der heißen Phase der Flugvorbereitungen. Da musste nämlich die medizinische Hauptkommission Oleg Platonow wegen eines nicht näher benannten Problems aus der Double-Mannschaft nehmen. Dadurch hätte nur Alexej Owtschinin im Notfall entweder für Kononenko oder Tschub einspringen können. Normalerweise übernimmt dann aber die komplette Double-Mannschaft die Mission.

Loral O´Hara, die schon im Frühjahr mit Sojus MS-24 wieder auf die Erde zurückkehrt, und Nikolai Tschub sind übrigens Kosmosneulinge.

Gerhard Kowalski

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