Neue Neptunmonde entdeckt

Astronomen gaben heute die Entdeckung dreier, bisher unbekannter, Monde des Neptun bekannt. Zum ersten mal seit 1989 stieg deren Anzahl und steht jetzt bei 11.

Ein Beitrag von Dominik Mayer. Quelle: http://www.space.com.

Die Monde sind die ersten, die seit der Voyager II Mission 1989 gefunden wurden, und seit 1949, die ersten von der Erde aus entdeckten. Jeder hat einen Durchmesser von ungefähr 30 – 40 Kilometerns. Die Forschungsgruppe wurde von Matthew Holmen vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und JJ Kavelaars vom National Research Council of Canada geleitet.

Neptun ist der achte Planet in unserem Sonnensystem und wechselt seinen Platz regelmäßig, nach einigen hundert Jahren, mit Nr. 9, Pluto, einer gigantischen Eiswelt. Neptun ist an Platz vier der Planeten mit den meisten Monden. Gegen Anfang des Monats fanden Astronomen der University of Hawaii einen kleinen Mond um den Jupiter, der jetzt 40 bekannte Trabanten besitzt. Saturn hat 30, Uranus 21.

Das von den neu gefundenen Neptunmonden reflektierte Sonnenlicht ist so minimal, dass sie 100 Millionen mal schwächer sind als alles, was unter einem dunklen Himmel von der Erde aus gesehen werden kann. Die Entdeckungen wurden erst durch die Verknüpfung mehrerer Bilder des 4,0 Meter Blanco Telescope des Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile und des 3,6 Meter Canada-France-Hawaii Telescope in Hawaii ermöglicht. Alle drei neuen Monde sind unregelmäßig, das bedeutet, dass sie den Planeten entweder entgegen seiner Rotationsrichtung umkreisen, oder einen Pfad beschreiben, der stark gegen die Rotationsebene des Planeten geneigt ist. Neptun hat noch zwei weitere, unregelmäßige, Monde und sechs regelmäßige. Triton, der größte Neptunmond, umkreist ihn in entgegengesetzter Richtung und es wird vermutet, dass er ein, vom Gravitationsfeld des Planeten, eingefangenes Objekt ist. In der Tat haben alle unregelmäßigen Monde eine zurückverfolgbare Geschichte. Die kleineren sind, laut Astronomen, wahrscheinlich das Resultat der Kollision eines Mondes mit einem vorbeifliegenden Kometen oder Asteroiden. „Diese kollisionsartigen Zusammenstöße haben den Ausstoß von Teilen des Mondes und der Produktion einer ‚Mondfamilie‘ zur Folge. Diese Familien sind genau das, was wir finden,“ erklärt Kavelaars. Die Entdeckungen öffnen ein Fenster, durch welches Astronomen die Bedingungen im Sonnensystem zu der Zeit beobachten können, in der sich die Planeten gebildet haben, so Holman.

Weitere Mitglieder des Teams: graduate student Tommy Grav, University of Oslo & Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics
undergraduate students Wesley Fraser und Dan Milisavljevic, McMaster University, Hamilton, Ontario, Canada.
Dank verbesserter Teleskope und neuer Computertechniken werden einige neue Monde pro Jahr entdeckt. Viele müssen weiterhin beobachtet werden um endgültig bestätigt werden zu können. Ein anderes Forschungsteam erklärte in der letzten Woche, es habe einen Beweis für die Existenz des ersten sogenannten Trojanischen Mondes um den Neptun gefunden. Das ist kein richtiger Mond, sondern ein Asteroid, welcher in einem Graviatationsfeld zwischen Neptun und Sonne gefangen ist. Jupiter hat einige Trojanische Asteroiden. „Es wurde lange vermutet, dass Trojanische Neptunmonde existieren und es ist gut endlich zu wissen, dass es sie gibt,“ so Eugen Chiang von der University of California in Berkeley.

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Ausführliche Informationen zum Neptun

Details zu Voyger II

Die Ausgabe #001 unseres Radios InSound beinhaltet einen Beitrag zum Sonnensystem.

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