Neue Kamera für Bilder von extrasolaren Planeten

Astronomen der Universität von Arizona verwenden eine neue Kamera bei der Suche nach extrasolaren Planeten, also Planeten, die nicht Teil unseres eigenen Sonnensystems sind.

Ein Beitrag von Ingo Froeschmann. Quelle: SpaceRef.

Die Kamera hat bereits beeindruckende Bilder des Saturnmondes Titan gemacht. Die Forscher hoffen daß sie mit ihrer Hilfe in Zukunft auch Bilder von Planeten machen können, die etwa die Grösse des Jupiter haben. Das Gerät ist so vielversprechend, dass der verantwortliche Professsor Laird M. Close bereits ein Forschungsbudget von knapp über einer halben Million Dollar zugesprochen bekam.

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Von der Erde erstelltes Bild des Saturnmondes Titan (Quelle: SpaceRef)

Close arbeitet auch eng mit deutschen Wissenschaftlern eng zusammen, zum Beispiel mit Rainer Lenzen und Wolfgang Brandner vom Max-Planck Institut für Astronomie in Heidelberg und Markus Hartung von der Europäischen Südsternwarte

Close und seine Mitarbeiter benutzen die Europäische Südsternwarte in Chile und das Mount Hopkins Teleskop in Arizona um nach Exoplaneten zu suchen. Mehr als 100 Exoplaneten sind bereits durch indirekte Methoden nachgewiesen worden, aber noch nie ist ein solcher Planet direkt beobachtet worde. Ein Problem ist die Nähe der Planeten zu ihrem Zentralstern. Dieser überstrahlt das schwache Leuchten von Planeten um ein Vielfaches. Dazu kommen die Turbulenzen der Erdatmosphäre, die die Sterne für unser Auge funkeln lassen. Eine exakte Beobachtung von der Erde aus ist so nur schwer möglich.

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Professor Laird Close (Quelle: Universität Arizona)

Die neue Kamera verwendet eine sogenannte adaptive Optik, welche den Einfluss der Erdatmosphäre ausgleicht und damit schärfere Bilder liefern kann. Dazu wird das Licht eines einzigen Bildes in vier Strahlen aufgeteilt und durch vier unterschiedliche Methan-Filter geschickt. Im nächsten Schritt werden die Bilder des hell leuchtenden Sterns sozusagen voneinander abgezogen, so dass nur noch ein eventueller lichtschwacher Begleiter auf dem Bild zu sehen bleibt. Soweit der Plan.

Professor Close und seine Kollegen haben sich 100 junge Sterne im nördlichen und südlichen Sternenhimmel herausgesucht, die zudem noch in der Nähe der Erde sind. Das Zielobjekt sind Planeten die mindestens drei Jupitermassen wiegen und mindestens 5 Astronomische Einheiten von ihrem Zentralgestirn entfernt sind. Das ist etwa die Entfernung zwischen Jupiter und der Sonne. Eine Astronomische Einheit (AU) ist die Entfernung zwischen Sonne und Erde.

Das Team sucht Sonnensysteme, die dem unseren ähnlich sind. Vielleicht können in einer weiteren Untersuchung dann auch Planeten gesucht werden, die nur so gross sind wie die Erde.

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