Die ESA hat eine neue, mit dem Hubble Space Telescope gemachte Aufnahme des Kugelsternhaufens Messier 5 veröffentlicht.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: ESA.
Dazu wurden mehrere Filter für die Advanced Camera for Surveys verwendet und die Einzelaufnahmen zu einem brillanten Farbbild kombiniert. Verwendet wurden Filter im sichtbaren Bereich um 435 bzw. 625 nm sowie infrarot bei 814 nm. Diese Daten wurden in blau, grün und rot umgerechnet und zusammengesetzt. Die Gesamtbelichtungszeit beträgt 1.717 Sekunden.
Kugelsternhaufen sind kompakte Sternansammlungen, deren Mitglieder gewöhnlich zur selben Zeit entstanden sind. Als Ursache für die astronomisch gesehen gleichzeitige Entstehung vieler Sterne in einer kugelförmigen Region werden gewaltige Ereignisse wie Supernovae vermutet. Während die massereichsten Sterne ihren Wasserstoffvorrat schnell „verbrauchen“ und danach selbst zu Novae werden, leuchten andere Sterne gleichmäßig und extrem lange. In Kugelsternhaufen findet man daher auch Sterne, deren Alter 10 Milliarden Jahre überschreitet.
Messier 5 ist ein von Charles Messier 1764 katalogisiertes Objekt in etwa 24.500 Lichtjahren mittlerer Entfernung im Sternbild Schlange. Die mehr als 100.000 Sterne liegen in einem Gebiet von nur 160 Lichtjahren. Aufgrund dieser ungeheuren Kompaktheit sind die gravitativen Einflüsse der Sterne untereinander sehr stark, Bahnen oft instabil.
Für Amateurastronomen sind Kugelsternhaufen beliebte Beobachtungsobjekte. Bereits mit Teleskopen mittlerer Größe kann man unter guten Beobachtungsbedingungen eine Vielzahl einzelner Sterne erkennen.
Mit dem Hubble Space Telescope wurde anhand der neuesten Aufnahme auch eine Vielzahl neu gebildeter, heißer Sterne nachgewiesen. Diese entstehen aus den Überresten von Supernovae, bei denen große Mengen Gas in die Umgebung ausgestoßen werden.