In den engeren Kreis kommen eine Mission zur Untersuchung des Marsinneren, eine schwimmende Titan-Forschungsstation und eine „hüpfende“ Kometensonde.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA. Vertont von Peter Rittinger.
Nach Auswertung der seit Juni 2010 eingereichten 28 Vorschläge für eine zukünftige Tiefraummission der NASA im Rahmen des Discovery-Programms können drei Forschergruppen ihre Projekte mit je 3 Millionen US-Dollar Förderung zu detaillierten Konzepten weiterentwickeln. Außerdem werden drei neuartige Technologien für spätere Missionen weiter verfolgt.
Ausgewählt wurden die Geophysical Monitoring Station (GeMS), ein Marslander, der mithilfe vielfältiger Untersuchungsgeräte mehr über Aufbau und Struktur des Marsinneren herausfinden soll, der Titan Mare Explorer (TiME), der in einem Methansee auf dem Saturnmond Titan schwimmen und dabei Meer, Atmosphäre und Wolken untersuchen soll sowie der Comet Hopper. Bei letzterem handelt es sich um das Konzept einer Kometensonde, die an verschiedenen Stellen eines noch auszuwählenden Kometen landen und dort eingehende Untersuchungen zu Alter, Zusammensetzung und Veränderung der Oberfläche eines Kometenkerns anstellen soll.
Im nächsten Jahr soll anhand der bis dahin eingereichten Unterlagen entschieden werden, welche Mission im Jahr 2016 starten soll. Für die Realisierung ist ein Betrag von 425 Millionen US-Dollar vorgesehen. Nicht eingeschlossen sind die Kosten für den Start, die Energieversorgung sowie die Durchführung der Mission.
Für weiter in der Zukunft liegende Missionen werden auch drei aussichtsreiche Technologiestudien gefördert. Dies sind die Projekte NEOCam, PriME und Whipple. Im Rahmen von NEOCam soll der Himmel nach erdnahen Objekten durchgemustert werden. Damit sollen sich Bahnparameter aber auch Angeben zur Zusammensetzung der Himmelskörper ermitteln lassen. Dies soll auch der Einschätzung des Kollisionsrisikos mit der Erde dienen. PriME steht für Primitive Material Explorer und ist in der Hauptsache ein spezielles Massenspektrometer, welches die Zusammensetzung von Kometen mit höchster Präzision messen können soll. Bei Whipple geht es in erster Linie darum, schwer auffindbare Himmelskörper im äußeren Teil des Sonnensystems zu entdecken und ihre Bahnen zu bestimmen.
Im Rahmen des Discovery-Programms der NASA wurden bereits 11 Missionen realisiert, darunter MESSENGER, Dawn, Stardust, Deep Impact und Genesis.
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