Die NASA möchte ab 2011 private Dienstleister für ihre Frachttransporte zur Internationalen Raumstation beauftragen.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA.
Dies dürfte eine zusätzliche Motivation für Firmen wie SpaceX sein, die mit der Dragon-Kapsel einen Frachter anbieten will. Kürzlich war der vierte Startversuch einer Falcon-1-Trägerrakete erfolgreich verlaufen. Die Falcon 9, eine erheblich größere Trägerrakete, soll demnächst getestet werden. Außerdem könnten weitere Unternehmen wie Orbital Sciences ebenfalls bereitstehen.
Auf der anderen Seite macht man sich aber weniger abhängig von Russland. Immerhin schreibt der Iran-North Korea-Syria Nonproliferation Act in den USA fest, dass keine Technologie in Ländern eingekauft werden darf, die mit den genannten Staaten in kritischen Bereichen Handelsbeziehungen unterhalten. Außerdem sorgt auch die Georgien-Kriese für Zündstoff. In der bemannten Raumfahrt müssen die USA aber davon abweichen. Deshalb wurde erst vergangene Woche eine seit mehreren Jahren bestehende Ausnahmeregelung verlängert.
Selbst wenn SpaceX oder andere US-Firmen nicht gleich 2011 Frachtkapazitäten anbieten können, muss die NASA nicht bangen, dass ihren Astronauten der Nachschub wegbleibt. Der erfolgreiche Einsatz des von der ESA betriebenen Automated Transfer Vehicle (ATV) hat gezeigt, dass es durchaus Alternativen gibt. Bisher hatte die NASA jeweils etwa 400 kg Fracht auf jedem Progress-Transporter. Wenn der Shuttle nicht mehr fliegt, wird die Frachtmenge zwar ansteigen, das ATV kann aber 9 Tonnen Fracht transportieren und soll in den Jahren 2011 bis 2015 einmal jährlich zum Einsatz kommen. Die JAXA bietet mit dem HTV, das im nächsten Jahr erstmals eingesetzt werden soll, eine weitere Transportmöglichkeit.