Mit dem Verglühen des Nanosatelliten in den dichten Schichten der Erdatmosphäre geht ein erfolgreiches Experiment zur Erforschung der Bremswirkung von Sonnensegeln zu Ende.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA. Vertont von Peter Rittinger.
Nanosail D2 war am 20. November 2010 gemeinsam mit 7 anderen Kleinsatelliten an der Spitze einer Minotaur 4 von Kodiak Island in Alaska (USA) aus ins All gestartet. Er befand sich im Inneren des Satelliten FASTSat, dessen Öffnungsmechanismus zunächst nicht funktionierte. Erst am 20. Januar wurde Nanosail-D2 etwas überraschend ausgeworfen und entfaltete sich anschließend planmäßig.
Monatelang konnte er sowohl von NASA-Wissenschaftlern als auch von Amateur-Satellitencracks rund um den Globus beobachtet und seine Bahn vermessen werden. Ende November trat der nur 4 kg schwere Satellit schließlich in die dichten Schichten der Erdatmosphäre ein und verglühte restlos.
Ziel der Mission unter Leitung des Marshall Space Flight Center der NASA war es, das Verhalten des Satelliten möglichst genau zu studieren und damit dessen Fähigkeit, Bahnabsenkungen durch Lichtdruck und Luftwiderstand zu beschleunigen zu verifizieren. Nanosatelliten mit großen Sonnensegeln gelten als eine Möglichkeit, Weltraumschrott aus Erdumlaufbahnen schneller abstürzen zu lassen.
Die Mission erbrachte eine Fülle von Daten über das Verhalten derart passiver Geräte mit großer Oberfläche und geringer Masse. Erste Auswertungen lassen vermuten, dass die zuvor geschaffenen theoretischen Modelle grundlegend korrekt waren. Die genauen Wechselwirkungen zwischen Satellit, oberer Erdatmosphäre und Sonne hängen aber sehr stark von der Sonnenaktivität, dem Anstellwinkel des Segels und der Dichte der oberen Atmosphäre ab. Diese wiederum wird ebenfalls durch die Sonnenaktivität beeinflusst.
Die NASA hatte auf www.nanosail.org zu einem Fotowettbewerb aufgerufen und dafür kleine Preise ausgelobt.
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