Nachdem die NASA-Sonde MESSENGER ihren ersten Vorbeiflug am Merkur erfolgreich und ohne Probleme abgeschlossen und die Daten zur Erde gesandt hat, gibt die NASA nun immer mehr Bilder frei – auch aus der Phase der größten Annäherung.
Ein Beitrag von Eric Honstrass. Quelle: NASA.
Das nebenstehende Bild wurde bei schräg von rechts einfallendem Sonnenlicht von der Narrow Angle Camera (NAC) der MESSENGER-Sonde fotografiert. Es zeigt einen bislang unbenannten Krater, in dessen Zentrum sich an der Oberfläche eine C-förmige Struktur zeigt, die von einem Einsturz herrühren dürfte. Diese in den anderen Kratern auf diesem Bild nicht auftretende Struktur könnte auf vergangene vulkanische Aktivitäten direkt unter der Oberfläche dieses besonderen, etwa 52 Kilometer durchmessenden Kraters hindeuten.
Die Mitglieder des MESSENGER-Teams untersuchen nun die über 1.200 übermittelten Bilder noch genauer, die bei diesem flyby entstanden sind. Insbesondere halten sie hier nach anderen Oberflächenmerkmalen Ausschau, die Hinweise auf die Vergangenheit des sonnennächsten Planeten geben könnten.
Der Krater befindet sich in einem, von Mariner 10 während seiner drei flybys nicht fotografierten Gebiet auf der südlichen Halbkugel Merkurs. Das Foto wurde in einer Entfernung von ca. 19.300 Kilometern gemacht, als sich MESSENGER schon wieder von Merkur entfernte und seine größte Annäherung bereits eine Stunde hinter sich hatte. Es zeigt ein Quadrat von etwa 167 Kilometern Seitenlänge, in dem Krater bis zu einer Größe von 1.600 Metern ausgemacht werden können.
Dieses Bild wurde 18 Minuten nach der größten Annäherung, aus einer Entfernung von etwa 5.000 Kilometern gemacht und zeigt ein quadratisches Gebiet mit einer Seitenlänge von etwa 140 Kilometern. Details bis zu einer Größe von 400 Metern können hier noch aufgelöst werden.
In der linken unteren Hälfte ist ein verwitterter, alter Krater zu sehen, in dem sich eine Y-förmige Struktur befindet. Aufgrund des von der rechten Bildseite einfallenden Sonnenlichtes kann man schließen, dass die Oberfläche von rechts nach links stufenweise abfällt.Auf der rechten Bildhälfte erkennt man unscharfe Kraterränder, die darauf hinweisen könnten, dass diese einst ebenso scharf begrenzten Krater vor langer Zeit von Vulkanismus oder anderen, die Oberfläche verändernden Prozessen, nachträglich aufgefüllt wurden.