Die NASA hat zur Zeit kein Glück mit dem Marswetter. Wenige Tage nachdem die US-Weltraumbehörde das etwas verfrühte Ende der Mars-Mission Phoenix aufgrund eines überraschenden Staubsturms mitteilte, muss sie jetzt auch ernsthafte Probleme des Rovers Spirit melden.
Ein Beitrag von Axel Orth. Quelle: NASA.
Und zwar aus demselben Grund wie bei Phoenix: Ein lokaler Staubsturm über dem Gusev-Krater, dem Landegebiet der rollenden Sonde schränkt die Energieausbeute aus den Solarpaneelen erheblich ein. Da Spirits Solarpaneele ohnehin sehr verstaubt sind – das Glück eines befreienden Wirbelwinds wurde diesem Rover schon lange nicht mehr zuteil – betrug die letzte bekannte Energieausbeute an Sol 1.725 (9. November) nur 89 Wattstunden. Das ist der niedrigste Wert überhaupt in der jahrelangen Geschichte der Marsrover-Mission, für beide Rover, und viel zuwenig, um das Überleben auf Dauer sicherzustellen. Natürlich hat Spirit Akkumulatoren, die zuletzt voll geladen waren und zur Not einige Tage überbrücken können, aber wenn die Energieaufnahme über mehrere Tage so niedrig bleibt, dann besteht ernsthafte Gefahr.
Die Missionsplaner waren gewarnt und haben rechtzeitig dafür gesorgt, dass Spirit möglichst viel Energie spart. So wurden einige Heizelemente abgeschaltet, darunter sogar jenes, das das wissenschaftliche Instrument Mini-THEMIS schützt. Außerdem wurde der sonstige tägliche Kommunikationsaustausch ausgesetzt und der Rover so programmiert, dass er sich erst heute, am Donnerstag, wieder melden soll.
Zwillingsrover Opportunity, auf der anderen Seite des Planeten, hat derzeit keinerlei Probleme. Zwar muss er sich durch schwieriges Terrain kämpfen, schafft aber dennoch im Schnitt 80 Meter pro Tag. Der Staubsturm, der Spirit gerade zu schaffen macht, ist wahrscheinlich ein anderer als der, der Phoenix´ Dasein beendet hat. Laut Marswetter-„Vorhersage“ müsste er relativ schnell wieder abklingen, spätestens innerhalb der nächsten Tage. Allerdings bedeutet dies auch, dass vermehrt Staub vom Himmel fallen wird – mit den bekannten Auswirkungen für den Rover. Es bleibt also weiter spannend.
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