Am 6. August 2009 wechselte die Steuerung des NASA-Marssatelliten Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) auf das B-Side genannte Backupcomputersystem, ohne dass dafür ein zur Zeit genau ersichtlicher Grund vorliegt.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: NASA.
Nach dem Umschalten wurde der MRO automatisch in einen Zustand eingeschränkter Aktivität, den sogenannten Sicherheitsmodus, versetzt, so wie es die Programmierung der den Mars seit dem 10. März 2006 umkreisenden Raumsonde vorsieht.
Zum Raumfahrzeug besteht Verbindung, und das Kontrollzentrum ist in der Lage, es zu steuern. Die Datenrate der Kommunikation mit dem MRO konnte nach dem Wechsel auf die Backupsysteme von einem automatisch gewählten niedrigen Wert wieder heraufgeschaltet werden. Die zwei Akkumulatoren mit Nickelmetallhydrid-Zellen sind ausreichend geladen und die Solarpaneele erzeugen Strom. Schrittweise soll der normale Betriebszustand wieder hergestellt werden, was einige Tage in Anspruch nehmen wird. Anschließend soll der MRO wieder wie gewohnt eingesetzt werden können, um die Marsoberfläche zu kartieren, nach Eis und Wasser zu suchen und als Relaisstation für die Rover auf dem Mars zu arbeiten.
Im Jahre 2009 ereigneten sich bereits am 23. Februar und am 3. Juni ungeplante Neustarts der Computersysteme des MRO. Das aktuelle Ereignis weist hinsichtlich der vergangenen Vorfälle Gemeinsamkeiten mit diesen, aber jedoch auch Unterschiede zu ihnen auf. Auf bestimmte Daten, die Auskunft über den Zustand des Marssatelliten zum Zeitpunkt kurz vor dem Umschalten geben könnten, wird man wohl keine Zugriffsmöglichkeit mehr haben, teilte das Jet Propulsion Laboratory (JPL) aus Pasadena in Kalifornien am 7. August 2009 mit.
Update 11. August 2009:
NASAs Jet Propulsion Laboratory (JPL) berichtete am 10. August 2009, dass man die volle Einsatzbereitschaft des MRO wiederhergestellt habe. Am 8. August 2009 sei der Sicherheitsmodus verlassen worden, und am 10. August 2009 um 23:32 Uhr MESZ sollen die Instrumente wieder ihre üblichen Beobachtungen aufgenommen haben.