MRO bekommt neue Software

Am 24. November 2009 teilte die US-amerikanische Raumfahrtagentur NASA mit, dass in der folgende Kalenderwoche neue Daten auf eine Kontrolleinheit des Mars Reconnaissance Orbiter aufgespielt werden sollen.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: NASA.

NASA
MRO im All – Illustration
(Bild: NASA)

Das am Boden intensiv getestete Softwareupdate soll an Bord des MRO auf einem Steuerrechner namens „computer module interface controller“ sicherstellen, dass MRO nicht in einen Betriebsmodus gerät, der nur für die Zeit der Startvorbereitungen vor dem Abheben vom Boden benötigt wurde, und das Raumfahrzeug auf seiner Umlaufbahn um den Mars nutzlos machen würde.

In bestimmte Speicherzellen des Steuerrechners, die die Daten über MROs unterschiedliche Missionsmodi enthalten, sollen jetzt einheitlich nur noch Daten zum Mapping-Modus geschrieben werden. So soll ausgeschlossen werden, dass der Steuerrechner nach ungeplanten Rechnerneustarts MRO in einem Zustand lässt, in dem keiner der beiden redundanten Hauptcomputer des Raumfahrzeuges vom tatsächlich zutreffenden Aufenthaltsort von MRO ausgehen kann.

Weil weiterhin unklar ist, was die letzten vier Rechnerneustarts an Bord von MRO verursacht hat, kann nicht ausgeschlossen werden, dass solche Neustarts wieder geschehen könnten. Würden zwei solche Neustarts innerhalb von einer Minute geschehen, könnte dies unter Umständen zum Verlust der Mission führen. Das Softwareupdate soll MRO dagegen immunisieren.

Ob eine schwankende Betriebsspannung oder der Steuerrechner für die Rechnerneustarts verantwortlich ist, konnte bisher nicht ermittelt werden. Über einhundert Faktoren betrachtet man zur Zeit als mögliche Auslöser der Neustarts.

Beim Übertragen und Einspielen von Softwareanpassungen und der weiteren Untersuchung der Rechnerneustarts will man sorgfältig und vorsichtig vorgehen. Wann MRO wieder in das normale Betriebsregime zur Marsbeobachtung versetzt werden kann, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu sagen. Einstweilen bleibt MRO in einem Sicherheitsmodus, in dem die wissenschaftliche Nutzlast des Orbiters abgeschaltet ist.

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