Am 5. April 2023 findet der erste Vortrag der diesjährigen astronomischen Vortragsreihe in Bad Münstereifel statt, die vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) gemeinsam mit der Touristinformation und der Stadt Bad Münstereifel veranstaltet wird. Eine Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn.
Quelle: Max-Planck-Institut für Radioastronomie 22. März 2023.
Bis Ende Oktober 2023 sind es insgesamt acht Vorträge zu unterschiedlichen astronomischen Themen. Sie reichen in diesem Jahr von komplexen Molekülen über Jets in den Zentren aktiver Galaxien im Universum und extrasolare Planeten bis zum Abschlussvortrag über die fliegende Sternwarte SOFIA, die leider ihren Betrieb im Herbst des vergangenen Jahres eingestellt hat.
Das Max-Planck-Institut für Radioastronomie bietet seit einer Reihe von Jahren in Zusammenarbeit mit der Kurverwaltung/Tourist-Information eine öffentliche Vortragsreihe in Bad Münstereifel an. Die Vorträge finden zwischen April und November einmal pro Monat jeweils an einem Mittwoch (meist der 1. Mittwoch im Monat), statt und beginnen um 19:30 Uhr.
Die Vorträge werden im Rats- und Bürgersaal im 1. Stock des Rathauses von Bad Münstereifel (Marktstraße 15) durchgeführt. Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei. Eine vorherige Anmeldung für die Vorträge ist nicht erforderlich.
Das Programm für 2023 umfasst wiederum eine Vielzahl von unterschiedlichen Themen, die vom Urknall und der frühen Geschichte der Radioastronomie in Bonn bis zu komplexen Molekülen im Universum, der Erforschung von Planeten um andere Sonnen und neuen Ergebnissen mit dem weltumspannenden Event-Horizon-Teleskop reichen. Es geht dabei um Jets in den Zentren von aktiven Galaxien, um die Untersuchung der Galaxienentwicklung durch radioastronomische Beobachtungen von Wasserstoff, um eine Darstellung des Universums als Ganzes und schließlich, im Abschlussvortrag des diesjährigen Programms, um ein Fazit der erfolgreichen Untersuchungen des Kosmos mit dem Flugzeugobservatorium SOFIA, das bis Herbst letzten Jahres in einer Höhe von über 13 km in der Stratosphäre zum Einsatz kam.
Neben den Themenvorträgen in Bad Münstereifel finden bereits ab Samstag, 1. April 2023, wiederum Vorträge für Besuchergruppen in einem Pavillon in direkter Sichtweite des 100-m-Radioteleskops statt. Sie werden von dienstags bis samstags für Besuchergruppen ab acht Personen durchgeführt (Anmeldung unter 02257-301101, Mo-Fr vormittags, oder per Internet via public(at)mpifr.de). Vom Besucherpavillon aus führt ein Zugangsweg zum Aussichtsplateau unmittelbar vor dem großen Teleskopspiegel von 100 Metern Durchmesser und von dort über einen kurzen Pfad durch den Wald bis zum zweiten Radioteleskop vor Ort, der Effelsberg-Station des europäischen LOFAR-Teleskopnetzwerks.
Vortragsprogramm Bad Münstereifel 2023
- 5. April 2023 Laura Ann Busch, M. Sc.: Interstellare komplexe Moleküle und wo sie zu finden sind
- 26. April 2023 Joana Anna Kramer, M. Sc.: Jets in den Zentren von aktiven Galaxien
- 31. Mai 2023 Dr. Norbert Junkes: Planeten um andere Sonnen
- 6. Juli 2023 Priv.-Doz. Dr. Helmut Kühr: Unser Universum
- 2. August 2023 Prof. Dr. Uli Klein: Die fünf Säulen des Urknalls
- 23. August 2023 Dr. Gyula I. G. Józsa: Galaxienentwicklung und Wasserstoffgas beobachtet mit Radioteleskopen
- 4. Oktober 2023 Priv.-Doz. Dr. Jürgen Kerp: Wie kam die Radioastronomie nach Bonn?
- 25.Oktober 2023 Dr. Alessandra Roy: SOFIA – die fliegende Sternwarte im Ruhestand
https://www.mpifr-bonn.mpg.de/vortraege/bme2023
Eröffnungsvortrag
Interstellare komplexe Moleküle und wo sie zu finden sind
Eröffnungsvortrag am Mittwoch, 5. April 2023, 19:30 Uhr
Laura Ann Busch, M. Sc., MPIfR Bonn
Die Zahl neu detektierter Moleküle im interstellaren Medium steigt in den letzten Jahren dank immer empfindlicherer Teleskope rasant und sie wurden mittlerweile in allen Phasen der Sternentstehung entdeckt. Es stellen sich somit die Fragen: Wie komplex kann die Materie zwischen den Sternen werden? Wie entwickelt sich die komplexe interstellare Chemie von der dunklen Wolke bis hin zur Entstehung des Sterns und seiner Planeten? Und welche Rolle spielen diese Moleküle als Bausteine noch komplexerer Moleküle und letztlich der Entstehung von Leben?
Biographische Angaben:
Laura Ann Busch hat in Bonn Physik und Astrophysik studiert und promoviert jetzt am Max-Planck-Institut für Radioastronomie im Rahmen des DFB-Sonderforschungsbereichs 956 und der „International Max Planck Research School for Astronomy and Astrophysics“ (IMPRS). Ihre Arbeit dreht sich dabei rund um Moleküle, wie sie entstehen und zerstört werden und was sie über die Region, in der sie beobachtet werden, verraten.
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