Das amerikanische Weltraumtourismus-Unternehmen Space Adventures hat heute angekündigt, in Zusammenarbeit mit der russischen Raumfahrtbehörde Flüge zum Mond für 100 Millionen Dollar pro Person anbieten zu wollen.
Ein Beitrag von Gero Schmidt. Quelle: none.
Zwei Weltraumtouristen, die bereit wären, die horrenden Ticketpreise zu zahlen, würden zusammen mit einem Kosmonauten an Bord eines modifizierten russischen Soyuz-Raumschiffs zum Mond reisen. Die Soyuz würde dabei von einer eigens für ein solches Unternehmen ins All geschossenen, zusätzlichen Raketenstufe auf eine entsprechende Flugbahn gebracht.
Die russische Raumfahrtbehörde wird bei der Umsetzung des Plans mit RSC Energia, einem renommierten russischen Raumfahrtunternehmen, welches bislang alle russischen Raumfahrzeuge konstruiert hat, zusammenarbeiten. Die entsprechenden finanziellen Mittel vorausgesetzt, könnte die erste Mission bereits 2008 starten.
Der Chef von Space Adventures, Eric Anderson, meint, er hätte schon Kontakt zu potentiellen Kunden, die vielleicht bereit wären, die 100 Millionen Dollar zu zahlen. Weltweit gäbe es zwischen 500 und 1000 Personen, sie sich so etwas leisten könnten.
Die Frage ist, ob es sich jemand leisten will: Die Platzverhältnisse an Bord einer Soyuz sind äußerst beengt, ein Umstand, der die Mondreise, die 10 bis 21 Tage dauern würde, zu einer Tortur werden lassen könnte.
Space Adventures ist bislang das einzige Unternehmen, das erfolgreich Flüge für Weltraumtoursiten arrangiert hat: Im Jahr 2001 flog Dennis Tito an Bord einer Soyuz zur Internationalen Raumstation (ISS), ein Jahr später folgte ihm der Südafrikaner Mark Shuttleworth. Beide zahlten etwa 20 Millionen Dollar für das exklusive Vergnügen.
Derzeit bereitet sich ein dritter Space Adventures-Klient auf den Flug ins All vor: Der amerikanische Unternehmer Greg Olsen soll noch in diesem Jahr zur Raumstation starten und auch eine Mondumrundung schließt er nicht aus. Auch Tito zeigt Interesse, allerdings meint er, bald zu alt dafür zu sein und er hätte wohl auch nicht das Geld dafür.