Mitsubishi (MELCO) baut japanischen Mondlander SLIM

Die Mitsubishi Electric Corporation (MELCO) ist von der japanischen Agentur für Luft- und Raumfahrtforschung (Japan Aerospace Exploration Agency, JAXA) mit dem Bau des Landeapparates für die Smart Lander for Investigating Moon (SLIM) genannte Mission zur Erforschung des Mondes beauftragt worden.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: JAXA.

SLIM setzt auf dem Mond auf - Illustration
(Bild: JAXA)
SLIM setzt auf dem Mond auf – Illustration
(Bild: JAXA)

MELCO wird bei der Verwirklichung des Landers eng mit der JAXA sowie einer Reihe universitärer Institute in Japan zusammenarbeiten. Im japanischen Finanzjahr 2018 – das am 1. April 2018 beginnt – soll SLIM den Mond erreichen. Die Kosten für das Projekt werden auf umgerechnet rund 164 Millionen US-Dollar beziffert – aktuell etwa 147,4 Millionen Euro.

Den anvisierten Landepunkt soll SLIM mit einem maximalen Abstand von 100 Metern treffen. Der vorher festgelegte Landepunkt soll vom Lander mit Hilfe einer Kamera automatisch beim Abgleich mit Bildinformationen der japanischen Mondsonde Kaguya alias SELENE identifiziert werden.

Im Vorfeld wurde überlegt, SLIM in einer von außen zugänglichen eingestürzten Höhle landen zu lassen. Das auch der Technologiedemonstration dienende Landeverfahren könnte eine solche spektakuläre Erkundung ermöglichen. Die sogenannte Marius Hills Hall (MHH) ist ein Kandidat als Landestelle.

Ob das Haupttriebwerk für den Lander vom Haupttriebwerk der japanischen Venussonde Akatsuki abgeleitet wird, wie diskutiert wurde, bleibt abzuwarten. Das Triebwerk mit seiner aus einem speziellen keramischen Werkstoff (Siliziumnitrid, Si3N4) hergestellten neuartigen Düse erwies sich nicht als besonders haltbar und wurde Auslöser für komplexe Missionsverlängerungen für die Sonde beim Anflug auf die Venus.

Starten will die JAXA SLIM vom Raumfahrtzentrum Uchinoura in der Präfektur Kagoshima. Den Transport ins All übernimmt laut Plan eine von IHI gebaute Rakete vom Typ Epsilon, die mit dem spektroskopischen Planetenobservatorium SPRINT-A an Bord 2013 ihren Jungfernflug absolvierte. Eine Rückfluggelegenheit bekommt der Lander mit einer Masse von voraussichtlich rund 130 Kilogramm nicht.

Die JAXA beabsichtigt, im Rahmen der Mission SLIM Technologien zu erproben, die im Rahmen einer japanischen Marsmission mit einem Start frühestens im Jahr 2022 zum Einsatz kommen könnten.

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