Ein plötzlich auftretendes Leck und giftige Dämpfe verhindern einen Start nach Plan
Ein Beitrag von Felix Korsch. Quelle: Space.com.
Das Problem trat gestern auf, als Techniker vergangen Nacht in Cape Canaveral die Trägerrakete des Typs Titan 4B betanken wollten. Während dieses Vorgangs wurde plötzlich ein Leck festgestellt, welches das Auslaufen von rund 190 Litern hochtoxischen Treibstoffs ermöglichte. Verletzte hätte es zwar nicht gegeben und nach Angaben des Militärs bestünde keine Gefahr für die Öffentlichkeit; dennoch erfordert der Vorfall nun eine komplette Untersuchung und als Folge eine dem entsprechende Verzögerung des Starts. Ursprünglich sollte der Lift-off am 17. oder 18. August vom Complex 40 des Kennedy Space Centers aus erfolgen. Das Leck, welches sich an der Basis der zweiten Stufe des schweren Trägers befindet, konnte binnen weniger Minuten abgedichtet werden, nachdem sofort ein Sicherheitsteam anrückte. Als Ursache vermutet werden entweder Klimaeinwirkungen oder ein Materialfehler.
Die Titan 4B trägt an ihrer Spitze einen Militärsatelliten, dessen genaue Parameter streng geheim gehalten werden. Wahrscheinlich handelt es sich um einen optischen Aufklärer oder einen Kommunikations-Satelliten des National Reconnaissance Office (NRO), einer Abteilung des Verteidigungs-Ministeriums (DoD). Laut US-Behörden diene der Satellit der „nationalen Sicherheit“. Mit den Startvorbereitungen soll fortgefahren werden, sobald keine Gefahr mehr für die Techniker besteht. Der Starttermin wird vorerst aufgeschoben, da man zuerst die definitive Ursache des Vorfalls ermitteln möchte, um Risiken für den weiteren Verlauf der Mission auszuschließen. Erst gestern startete ein geheimer russischer Spionagesatellit von Baikonur aus ins All.
Mehr Informationen zur oben benannten Trägerrakete finden Sie imTitan 4B-Factsheet der amerikanischen Air Force.