Schon länger wurde über dieses Ereignis spekuliert, jetzt hat das Hubble-Weltraumteleskop alle Zweifel beseitigt. In vier Milliarden Jahren wird es die Milchstraße, wie wir sie kennen, nicht mehr geben.
Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: NASA.
Auf unsere Heimatgalaxie rast die ähnlich große Andromeda-Galaxie mit mehr als 400.000 Stundenkilometern unaufhaltsam zu, um letztlich mit der Milchstraße zu einer komplett neuen Hybrid-Galaxie zu verschmelzen. Noch sind beide mehr als 2,5 Millionen Lichtjahre voneinander entfernt, doch das Schicksal unseres bekannten Sternenhimmels ist bereits besiegelt. Van der Marel und seine Kollegen vom Hubble-Weltraumteleskop haben über die letzten sieben Jahre wiederholt ausgesuchte Bereich der Andromeda beobachtet und präsentierten gestern ihre Ergebnisse. Sie waren erstmals in der Lage, die tangentiale Seitwärtsbewegung von Andromeda genau genug zu vermessen, um mit Sicherheit zu sagen, dass beide Galaxien definitiv kollidieren werden.
Eine große Schwierigkeit bei den Messungen war einerseits die große Entfernung zur Andromeda-Galaxie und andererseits die Tatsache, dass die Primärkamera von Hubble zwischen den beiden Aufnahmen bei STS-125 ausgetauscht wurde. Durch kleine Unterschiede gab es Veränderungen am Bild, welche die Wissenschaftler glauben ließen, Sterne hätten sich bewegt, wo tatsächlich aber keine Bewegung stattfand. Dadurch, dass sich Sternbewegungen immer geringer auf Bildern äußern, je weiter sie weg sind, konnte nur das Hubble-Weltraumteleskop mit seiner großen Auflösung Bildmaterial zur Verfügung stellen, welches für eine Messung ausreichend präzise ist.
Zwar kollidieren Galaxien im Universum öfter miteinander, aber meist sind das Kollisionen einer großen Galaxie mit einer kleinen. Die kleinere wird in diesem Fall von der größeren sozusagen assimiliert. Die Kollision zweier gleichgroßer Galaxien, wie Sie hier vorliegt, ist deutlich unwahrscheinlicher. Wird aber in vier Milliarden Jahren zur Realität für unsere Milchstraße. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass bei einer Kollision zweier Galaxien zahlreiche Sterne zusammenstoßen. In der Praxis sind Galaxien aber hauptsächlich leerer Raum, so dass die Wahrscheinlichkeit für solche direkten Zusammenstöße unglaublich gering ist. Unser Sonnensystem wird sich durch den kommenden Vorfall in ferner Zukunft also nicht verändern. Nur eine Milliarde Jahre nach dem Verschmelzen beider Galaxien geht unserer Sonne auch schon der Brennstoff. Sie wird sich zunächst zu einem roten Riesen aufblähen, der alle inneren Planeten unseres Sonnensystem verbrennen wird, bevor sie langsam in sich zusammenfällt und von unserer Sonne nichts weiter übrig bleibt als ein vergleichsweise kleiner weißer Zwerg.
Die Andromedagalaxie, auch Andromedanebel oder Großer Andromedanebel genannt, ist eine Spiralgalaxie und das fernste Objekt, das regelmäßig mit bloßem Auge gesehen werden kann. Sie beinhaltet mehrere Milliarden Sterne und besitzt einen Durchmesser von 140.000 Lichtjahren. Durch die Kollision mit unserer ähnlich großen Milchstraße wird eine völlig neue Galaxie entstehen und unser Sonnensystem durch die veränderte Gravitation an einen neuen Platz geschleudert. Während der Kollision wird sich auch der bekannte Nachthimmel völlig verändern. Sofern es die Menschheit dann noch gibt, müssen unsere klassischen Sternzeichen durch neue ausgetauscht werden. Auch zahlreiche neue Sternentstehungen sind durch die Kollision zu erwarten, indem aufgewirbelte Gas- und Staubwolken zünden.
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