Der japanische Satellit zur Verbesserung der Empfangbarkeit von Navigationssignalen ist auf seiner quasistationären Erdumlaufbahn angekommen.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: JAXA. Vertont von Peter Rittinger.
Durch diese besondere Bahn steht er einerseits täglich etwa 8 Stunden hoch über Japan und ist damit auch in Gebirgsgegenden und Straßenschluchten in Japans Großstädten über längere Zeit empfangbar. Andererseits nimmt er keine Position im Geostationären Orbit ein und kreuzt auch nicht diese Bahn.
Bisher ist der Empfang von GPS-Signalen durch geografische und bauliche Eigenheiten in Japan teilweise enorm eingeschränkt. Die Verfügbarkeit verwertbarer Positionsdaten liegt im Mittel bei etwa 90%. Ein im Zenit befindlicher zusätzlicher Satellit kann hier bereits helfen. Allerdings ist es für eine Dreipunktpeilung günstiger, wenn der Satellit in Nord-Süd-Richtung pendelt und nicht im geostationären Orbit feststeht. Für Japan ist der Geostationäre Orbit genauso wenig im Zenit wie in Mitteleuropa.
Zwei weitere Satelliten, gut verteilt auf der vom Boden aus gesehenen „Achterbahn“ sollen zusammen mit Michibiki die Empfangbarkeit auf etwa 99% verbessern.
Dabei pendeln die Satelliten bei einer Umlaufzeit, die der Rotationsdauer der Erde entspricht an einem Tag jeweils zwischen 41° nördlicher und südlicher Breite über Japan, Neuseeland und Australien. Etwa ein Drittel des Tages befinden sie sich dabei praktisch genau über Japan. Da die Bahnhöhe zwischen 32.600 und 39.000 Kilometern schwankt, werden Satelliten auf der Geostationären Bahn weder gestört noch gefährdet.
Michibiki gelangte am 11. September an der Spitze einer H-2A-Trägerrakete in eine elliptische Erdumlaufbahn, die an den folgenden Tagen an die gewünschten Parameter angepasst wurde. Die mittlere geografische Länge der Bahn liegt bei 135 Grad Ost.
China hat zuerst quasistationäre Satelliten für Navigationssignale gestartet. Mittlerweile befinden sich Beidou G1, G2 und G3 im Einsatz. Damit kann man bereits vor Fertigstellung des kompletten Satellitensystems in China verwertbare, eigene Navigationssignale nutzen. Für eine Abdeckung des gesamten Globus sind aber Bahnen in mittlerer Höhe und mit Inklinationen um 55 Grad erforderlich, die von mehreren in gleichen Abständen fliegenden Satelliten besetzt sind. Diesen Zustand will China mit Beidou/Compass bis 2015 erreichen, Russland mit GloNaSS bereits Ende dieses Jahres.
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