Nach einer bisher erfolgreich abgewickelten Test- und Inbetriebnahmephase ist der japanische Navigationssatellit MICHIBIKI bereit für die Ausstrahlung von Navigationssignalen.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: JAXA.
Die Japanische Agentur für Luft- und Raumfahrtforschung (JAXA) meldete am 19. Oktober 2010, dass der am 11. September 2010 in den Weltraum transportierte Satellit bereits mit dem Senden eines ersten Signals, das Navigationsdaten enthält, begonnen hat. Nachdem Tests der Bussysteme des Satelliten und der Anlagen und Geräte seiner Navigationsnutzlast ergeben hatten, dass sie einsatzbereit sind, wurde die Übertragung des L1-SAIF-Signals am 19. Oktober 2010 aufgenommen. Dieses Signal dient insbesondere der Verbesserung der Genauigkeit von GPS-Signalen im Bereich von unter einem Meter und stellt außerdem ein Prüfungsmöglichkeit hinsichtlich der Gültigkeit von empfangenen GPS-Daten zur Verfügung. Dementsprechend bedeutet SAIF „Submeter-class Augmentation with Integrity Function“. Das über eine separate Antenne, die L1-SAIF-Antenne ausgestrahlte Signal will man zunächst hinsichtlich seiner Kompatibilität zu anderen Navigationsdiensten überprüfen, bevor mit der Sendung weiterer Signal begonnen wird.
Liegen die entsprechenden Voraussetzungen vor, wird die Ausstrahlung der Signale L1-C/A, L1C, L2C, L5 und LEX über ein L-ANT genanntes Array aus L-Band-Helixantennen mit zunächst geringer Sendeleistung gestartet. Erweisen sich auch diese Signale kompatibel, soll die Sendeleistung für diese Signale hochgefahren werden. Die JAXA erwartet, dass es rund eine Woche dauern wird, bis mit voller Leistung ausgestrahlte Signale zur Verfügung stehen. Während der Überprüfung der Signale wird mit einer nichtstandarisierten Codierung gearbeitet, sie wird vermutlich bis in den Dezember 2010 andauern.
Die Mittenfrequenzen der einzelnen Signale:
- L1-SAIF: 1.575,42 MHz
- L1-C/A: 1.575,42 MHz
- L1C: 1.575,42 MHz
- L2C: 1.227,6 MHz
- L5: 1.176,45 MHz
- LEX: 1.278,75 MHz
Raumcon: