Wettersatellit der nächsten Generation durchläuft erfolgreich weiteren entscheidenden Schritt im Integrationsprozess. Eine Pressemitteilung von Airbus Defence and Space.
Quelle: Airbus Defence and Space.
Friedrichshafen, 7. Oktober 2021 – Das erste „B“-Modell der nächsten Generation polarumlaufender Wettersatelliten der Serie MetOp-SG hat sein „Raketen“-Paket erhalten. In einer kniffligen, millimetergenauen Kranaktion im Satelliten-Integrationszentrum von Airbus in Friedrichshafen (Deutschland) wurde die sechs Meter hohe Satellitenstruktur über das Antriebssystem gehoben und mit ihm vereint.
Das von Airbus in Stevenage (UK) gebaute Antriebssystems kann 760 Kilogramm Hydrazin-Treibstoff aufnehmen und hält die Lage und Umlaufbahn des Satelliten während seiner Mission aufrecht. Sehr wichtig: Es wird auch den kontrollierten Wiedereintritt über dem Südpazifik am Ende der Mission ermöglichen, in Übereinstimmung mit den internationalen Standards zur Minderung von Weltraummüll. Das Antriebssystem umfasst außerdem zwölf Schubdüsen mit einer Leistung von je 20 Newton (N) für die nominale Umlaufbahn und Antikollisions-Manöver. Der Tank und das 400N-Haupttriebwerk komplettieren das Antriebssystem.
Das MetOp-SG-Programm wird von der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Zusammenarbeit mit EUMETSAT durchgeführt. Die MetOp-SG-Satellitenflotte besteht aus sechs Satelliten und wird die Fortsetzung der meteorologischen Beobachtungen aus einer polaren Umlaufbahn im Zeitraum 2024-2045 sicherstellen. Umfassende Daten von innovativen europäischen Instrumenten werden in Wetter-Vorhersagemodelle einfließen und sie so auf einen neuen Qualitätsstandard heben.
Jeder Satellit mit einer Startmasse von mehr als vier Tonnen wird separat gestartet. Die Satelliten werden auf der sonnensynchronen polaren MetOp-Umlaufbahn mit einer durchschnittlichen Höhe von 831 Kilometern platziert. Die nominelle Lebensdauer eines jeden Satelliten beträgt 7,5 Jahre. Nach sieben Jahren wird der nächste Satellit der gleichen Serie gestartet, so dass eine vollständige Abdeckung über einen Zeitraum von 21 Jahren mit je einem Paar von Satelliten des Typs A und B in der Umlaufbahn gewährleistet ist.
Der erste Start eines MetOp-SG-Satelliten ist derzeit für Anfang 2024 geplant.
MetOp-SG wird verbesserte Infrarot-, Mikrowellen- und Radio-Okkultationssondierungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit, polare atmosphärische Bewegungsvektoren aus optischen Bildern, neuartige Niederschlags- und Wolkenmessungen aus optischen, Submillimeter- und Mikrowellenspektren sowie hochauflösende Messungen von Windvektoren und Bodenfeuchte an der Meeresoberfläche aus Scatterometer-Beobachtungen liefern. Diese Daten werden zur Verbesserung der numerischen Wetterprognose – Rückgrat der täglichen Wettervorhersage – auf regionaler und globaler Ebene beitragen.
MetOp-SG besteht aus zwei Satellitenserien mit jeweils drei Einheiten pro Serie. Die Satelliten der Serie A sind mit optischen Instrumenten und Atmosphären-Sondierern ausgestattet, während die Satelliten der Serie B Mikrowelleninstrumente enthalten. Die Satelliten der Serie A werden unter der industriellen Leitung von Airbus in Toulouse (Frankreich) entwickelt und gebaut, während die Entwicklung und Herstellung der Satelliten der Serie B unter der Leitung des Unternehmens in Friedrichshafen erfolgt.
Airbus führt ein Industriekonsortium, dem mehr als 110 Unternehmen aus 16 europäischen Ländern und Kanada angehören und das mehr als 160 verschiedene Ausrüstungen und Dienstleistungen für die Plattformen und Instrumente der Satelliten liefern wird.
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