MetOp-A vor dem Start

Der erste europäische polare Wettersatellit MetOp-A befindet sich in der letzten Phase der Vorbereitungen auf den Start am kommenden Montag.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: ESA.

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MetOp-A kurz vor dem Anbringen der Nutzlastverkleidung im Integrationsgebäude. Rechts ist die mit Goldfolie verkleidete Fregat -Oberstufe zu sehen.
(Bild: ESA – K.Büchler)

Am kommenden Montag um 18:28 Uhr (MESZ) wird vom russischen Raketenstartplatz Baikonur (Kasachstan) aus eine Sojus/ST-Fregat-Trägerrakete starten, an deren Spitze sich als Nutzlast der beim Start rund 4,1 Tonnen schwere Wetterbeobachtungssatellit MetOp-A befindet. Am vergangenen Sonntag schloss sich im so genannten Integrationsgebäude des Weltraumbahnhofs die Nutzlastverkleidung um den Erdbeobachtungssatelliten, der dort zuvor mit der Fregat-Oberstufe verbunden worden war. Anschließend wurde das „Upper Composite“ genannte Duo per Bahn zur so genannten „Sojus Launcher Preparation Facility“ gefahren, wo die beiden Komponenten mit der Sojus-Trägerrakete verbunden worden sind.
Den letzten markanten Schritt im Rahmen der Startvorbereitungen stellt der für den morgigen Freitag geplante Transport der Sojus-Trägerrakete per Bahn zur Startplattform dar. Sowohl die bei diesem Start verwendete Trägerrakete Sojus/ST wie auch die Fregat-Raketenoberstufe sind gegenüber ihren Vorgängern in einigen Punkten geänderte Versionen. Bei der Fregat-Oberstufe beispielsweise, die ihr Haupttriebwerk zwei Mal zünden wird, um MetOp-A auf die gewünschte 820 Kilometer hohe Umlaufbahn zu transportieren, handelt es sich erstmals um eine „abgespeckte“ Version, die bei gleicher Funktionalität mit rund 100 Kilogramm weniger Masse als ihre Vorgänger auskommt. Bedeutender sind die Neuerungen der dreistufigen Sojus/ST-Trägerrakete. So kommt hier erstmals eine Nutzlastverkleidung mit vergrößertem Durchmesser (4,11 Meter) zum Einsatz, was gleichzeitig eine Verstärkung der dritten Raketenstufe erforderlich machte. Des weiteren kommt bei dieser Sojus-Version ein neues, digitales Flugkontrollsystem zum Einsatz, das ein größeres Spektrum von Missionsszenarien erlaubt.
MetOp-A wird als Teil des EUMETSAT Polar System (EPS) in einer polaren Bahn um die Erde kreisen und dabei mit einer ganzen Palette verschiedener Beobachtungsinstrumente das globale Klima und verschiedene Parameter der Atmosphäre beobachten. Nach dem Start folgt zunächst eine sechsmonatige Kommissionierungsphase, in der die wissenschaftlichen Instrumente getestet und kalibriert werden, an die sich eine auf viereinhalb Jahre angelegte Einsatzphase anschließt. Bereits jetzt sind zwei Nachfolgesatelliten bestellt, die jeweils im Abstand von fünf Jahren gestartet werden sollen, so dass mindestens bis 2020 eine durchgehende Beobachtung des Erdklimas durch die MetOp-Satelliten gewährleistet ist.
Tatsächlich wird MetOp-A – wie auch seine Nachfolger – Teil eines gemeinsamen europäisch-amerikanischen Beobachtungsprogramms, das mit mehreren polaren Wetterbeobachtungssatelliten arbeitet. Mehr darüber und über den MetOp-Satelliten im Detail erfahren Sie im Artikel „MetOp – Europas neuer Beitrag zum Klima-Monitoring“, der am kommenden Wochenende rechtzeitig vor dem Start des Satelliten in unserem In Space-Magazin erscheinen wird.

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