Die Viking Mission 1970 zum Mars brachte uns viele unserer Informationen über die Geologie und das Wetter des roten Planeten.
Autor: Raumfahrer.net Redaktion
Viking hatte zwei „Orbiter“, welche die abgeschiedene Oberfläche des Mars kartographisch erfasste und zwei „Lander“, welche die Gesteine und Böden untersuchten. Die Viking Mission brachte aber keine Gesteine mit zurück zur Erde. Mehr äußerst wichtige Informationen über den Mars kommen wir von einer unerwarteten Quelle: Meteoriten, die ohne Hilfe von Technologie auf der Erde einschlugen. Es gibt 12 ungewöhnliche Meteoriten, die höchst wahrscheinlich Teile des Mars sind. Diese wurden während eines großen Einschlags auf dem Mars von diesem weggeschleudert. Neuere Studien zeigen, dass ein Mars-Meteorit Beweise für ein mögliches Leben auf dem Mars enthalten könnte.
Warum sind sie vom Mars?
Die 12 Meteoriten sind ungewöhnliche Eruptivmeteoriten. (SNC Achondriten namens Shergotty, Nakhla, Chassigny sind Mustertypen.) Die meisten Mars-Meteoriten sind 1.3 Milliarden Jahre alt oder jünger. Sie sind viel jünger als die typischen Eruptivmeteoriten von Asteroiden, die bis zu 4.5 Milliarden Jahre alt sind. Sie haben auch einen höheren verdampfbaren Gehalt als jene Eruptivmeteoriten. Der endgültige Beweis dafür, dass diese Meteoriten vom Mars kommen, ist die Messung von Gasen, die innerhalb des Meteoriten eingeschlossen sind. Sie passen zu den Messungen, die Viking damals in der Mars Atmosphäre vorgenommen hat.
Warum sind sie nicht rot?
Das oxidierte Eisen (hervorgerufen durch die Witterung) im Oberflächengestein des Mars gibt ihm seine rote Farbe. Aber die Steine unter der Oberfläche sind grau oder schwarz. Keine der gefundenen Mars –Meteoriten sind Beispiele für dieses Oberflächengestein, aber alle sind Eruptivgesteine, kristallisiert aus geschmolzener Lava nahe der Mars Oberfläche. Sie beinhalten 5 verschiedene Gesteinstypen, welche nicht alle geologisch miteinander verwandt sind.
Wie kamen sie auf die Erde?
Ein Meteoriten Einschlag ist der einzig natürliche Prozess, der einen Mars-Meteoriten zur Erde gelangen lässt. Um vom Mars in All weggeschleudert zu werden, muss ein Stein die Fluchtgeschwindigkeit von 5.4 km/sec überwinden, welches mehr ist als 5 mal die Laufgeschwindigkeit eines Gewehres. Ein Einschlag, der dazu führt, dass Meteoriten abgesprengt werden, hinterlässt einen Krater von 10-100 km. Ein Meteorit verbringt mehrere Millionen Jahre im All bevor er auf der Erde landet.
Was erzählen sie uns vom Mars?
Mars-Meteoriten erzählen uns etwas über die verschiedenen Prozessen, die zu verschiedenen Zeitpunkten der Mars Geschichte stattgefunden haben.
Die Geschichte beginnt mit Mars Differenzierung in einen Kern, Mantel und Kruste gleich nach der Formung des Planeten vor 4.5 Milliarden Jahren. Der älteste Meteorit kristallisierte sich aus dem Magma gleich danach. Die jüngeren Meteoriten zeigen uns die feurige Vulkantätigkeit, die sich bis zu 1.3 Milliarden Jahre bzw. 170 Millionen Jahre hinzog. Einschläge auf der Marsoberfläche ereigneten sich während der gesamten Geschichte des Planeten.
Viele der Mars-Meteoriten zeigen Hinweise auf eine Interaktion mit flüssigem Wasser. Manche enthalten Eruptivmineralien mit wenig Wasser, aber die meisten enthalten veränderte Produkte (speziell Salz und Lehm), die auf die Witterung zurückzuführen sind.
Studien über die leichtesten Elemente der Atmosphäre zeigen, dass die Evolution der Mars Atmosphäre ganz anders verlaufen ist, als die der Erde. Einige der leichtesten Gase der Mars Atmosphäre sind sogar im Laufe der Zeit im All verloren gegangen.
Warum brauchen wir Proben vom Mars?
Wir wissen nicht von welcher Stelle der Mars Oberfläche die Meteoriten stammen, daher können wir sie nicht als „Grund-Wahrheit“ für Fernerkundungsstudien benutzen. Wir können nur folgern, dass einer von ihnen aus dem alten Krater Terrain der südlichen Hochebenen stammt und, dass der Rest von dem eher jungen Terrain der Nord-Ebenen stammt. Wie bereits erwähnt sind die Mars-Meteoriten Eruptivgesteine und können uns daher nicht so viel über Wasser auf dem Mars oder Oberflächenbeschaffenheit des Planeten erzählen.
Hätten wir älteres Sedimentgestein und Bodenproben zur Verfügung, könnten wir mehr über diese Gebiete lernen. Eruptivgesteine sind auch nicht die besten Kandidaten, um nach Leben auf dem Mars zu suchen. Missionen, die Gesteinsproben aus dem alten Sedimentgestein und dem jungen Vulkangestein mitbringen sind nötig, um die endgültige Wahrheit und mögliches Leben auf dem Mars zu finden.