Während sich die Raumsonde Messenger dem Perihel (sonnennächster Punkt) ihres Orbits in einer Entfernung von 0,31 Astronomischen Einheiten nähert, nutzen die Wissenschaftler die Möglichkeit, nach sogenannten Vulkanoiden zwischen Sonne und Merkur Ausschau zu halten.
Ein Beitrag von Daniel Schiller. Quelle: JHUAPL.
Vulkanoide sind postulierte Asteroide in einem stabilen Bereich zwischen Sonne und Merkur. Andere stabile Bereiche im Sonnensystem sind durch sogenannte Trojaner bevölkert, z. B. auf den Umlaufbahnen von Jupiter und Neptun, was die Vermutung nahe legt, auch dieser Bereich zwischen Sonne und Merkur könnte Objekte enthalten.
Erdgebundene Beobachtungen dieses Bereichs nahe an der Sonne unterlagen bisher einer Auflösungsuntergrenze von 60 Kilometern. Mit Messenger soll der Bereich jetzt auf Objekte bis hinab zu 15 Kilometern Durchmesser geprüft werden. Zwischen dem 07. und 11. Februar 2009 wurden 256 Aufnahmen der Umgebung der Sonne gemacht. Bereits im Juni 2008 waren 240 Bilder erfasst worden, um die Beobachtungsprozeduren für die jetzige Kampagne zu testen.
Der Name Vulkanoide rührt von dem früher dort vermuteten Planten Vulkan her, mit dem man die Besonderheiten von Merkurs Umlaufbahn erklären wollte. Sollten Asteroide in diesem Bereich gefunden werden, könnten damit Modelle zur Entstehung des Sonnensystems und zur Oberflächenevolution von Merkur verifiziert und verfeinert werden.