Eta Carinae ist ein unüblich unbeständiger Stern, der nur 8000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Der Stern ist 100 Mal massiver als unsere Sonne und ist somit einer der massivsten Sterne die wir kennen.
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: Gemini.
Der Stern wird zusätzlich von einer sehr merkwürdigen Wolke umrundet. Diese Wolke wird Homunculus Nebula genannt. Dieser Nebel soll durch sukzessive Explosionen an der Sternenoberfläche entstanden sein. Dies ist jedoch nur eine Vermutung der Wissenschaftler. Das Gemini-Observatorium hat nun eine Schockwelle von Materialen entdeckt, die sich mit einer Geschwindigkeit von 500 Kilometern pro Sekunde in den interstellaren Raum ausbreitet.
Der Homunculus-Nebel wurde schon jahrelang untersucht und war immer ein Ort vieler Rätsel. Ein neuer Meilenstein wurde jetzt aber erreicht, als Nathan Smith von der Universität in Colorado das PHOENIX-Gerät am Gemini-Südobservatorium verwendete, um den Nebel zu untersuchen. PHOENIX ist eine hochauflösende Infrarotkamera. Mit Hilfe der Spektroskopie konnte Smith die genaue Geometrie, die Struktur und die Geschwindigkeit dieses expandierenden Gases mit Ursprung im Nebel messen. Er kam dabei zu aufschlussreichen Ergebnissen. Es wurde zum Beispiel viel Wasserstoff und Atome von ionisiertem Eisen entdeckt. Auch die Geschwindigkeit der Ausbreitung des Nebels konnte gemessen werden. Mit 500 Kilometern pro Sekunde expandiert dieser Nebel sehr schnell. Dabei ist der Nebel in zwei Schichten eingeteilt – eine dicke und sehr warme Staubschicht wird von einer kälteren Wasserstoffschicht umrundet. Allein diese Außenschicht hat bereits die Masse von elf Sonnen. Alles nur Gas und Staub, das in den letzten Jahren von der Sternoberfläche weggesprengt wurde. Das Gemini-Observatorium konnte die Dichte dieser Schicht auf 107 Partikel pro Kubikzentimeter beziffern.
Die Struktur dieser Wasserstoff-Emissionen in der äußeren Nebelschicht ist der Grund, warum der Nebel im Allgemeinen so seltsam aussieht. Derzeit sieht der Nebel aus, als ob sich zwei Kreise im Zentrum (welches sich um den Stern befindet) treffen. Das Zentrum ist dabei sehr dicht und im Bild gut erkennbar. Die Kreise hingegen sind teilweise kaum erkennbar und bestehen größtenteils aus Gas und Staub – wie eine Staublinie in Kreisform. Smith glaubt, dass der Großteil dieser Materialen von einer großen Eruption Mitte des 19. Jahrhunderts stammt. Jedoch dürfte der Materialien-Ausstoß nur in den höheren Breiten des Sterns passiert sein.
Wie auch immer! Der Nebel dürfte noch länger Ziel von wissenschaftlichen Untersuchungen sein. Wir werden auch noch viel Überraschendes über diesen Nebel zu hören bekommen.