Am 6. Juni 2011 gab die japanische Mitsubishi Electric Corporation (MELCO) bekannt, dass sie in neue Anlagen für Bau und Test von Satelliten investieren möchte, um die Einnahmen aus dem Satellitengeschäft bis 2021 zu verdoppeln.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: MELCO.
Der erste für einen kommerziellen Satellitenbetreiber ins All transportierte Satellit, den die in der japanischen Hauptstadt ansässige MELCO gebaut hatte, ist der seit dem 20. Mai 2011 im Weltraum befindliche ST 2. Mit diesem für ein Jointventure aus der Singapore Telecommunications Ltd. (SingTel) und Taiwans Chunghwa Telecom gebauten Raumfahrzeug und einer Anzahl auf dem gleichen Satellitenbus basierenden früher gestarteten japanischen Kommunikations- und Technologiedemonstrationssatelliten betrachtet MELCO die DS2000-Plattform als ausreichend bewährt, um einen größeren Kundenkreis zu adressieren.
Deshalb soll das MELCO-Werk im rund 50 Kilometer südwestlich von Tokio gelegenen Kamakura mit dem Ziel der Reduzierung von Herstellungskosten und Lieferzeiten ausgebaut werden. 3 Milliarden Yen möchte MELCO aufwenden, um die Produktionsstätte, in der bis dato 18 Satelliten und zahlreiche Elektronikkomponenten für unbemannte Transportschiffe des Typs HTV hergestellt wurden, auf 7.700 Quadratmeter zu erweitern.
Dadurch wird es, so hofft man, möglich, die jährlichen Einnahmen bis März 2021 auf rund 150 Milliarden Yen, umgerechnet ca. 1,9 Milliarden US-Dollar, zu steigern. Das wäre dann etwa das Doppelte der aktuellen Jahreseinnahme.
Neben den Einnahmeerwartungen begründet MELCO den beabsichtigten Ausbau der Produktionskapazitäten auch mit der 2009 verkündeten neuen japanischen Weltraumpolitik, die den Fokus auf kommerzielle und anwendungsorientierte Raumfahrzeuge legt, statt nur auf Forschungssatelliten. Außerdem geht es MELCO um Teilhabe an dem Geschäft, das bei der Deckung des weltweiten Jahresbedarfs von rund 20 Kommunikationssatelliten für den Geostationären Orbit gemacht werden kann.