Die Astronauten des Space Shuttle Discovery entfernten das Multi Purpose Logistics Module (MPLM) von der Raumstation und positionierten es über der Ladebucht des Orbiters, wo es die Nacht über verbleiben wird.
Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: NASA.
Die Besatzung wurde um 06:21 Uhr MESZ mit dem Lied „The Earth in the Color of Lapis Lazuli“ von Seiko Matsuda geweckt. Das Lied wurde Missionsspezialistin Naoko Yamazaki gewidmet, die die japanische Weltraumbehörde vertritt.
Die Hauptaufgabe für den heutigen Tag war das Abkoppeln des Multi Purpose Logistics Module Leonardo vom Harmony-Modul der Internationalen Raumstation, um es anschließend in der Ladebucht der Discovery zu verstauen. Allerdings kam es während dieser Arbeiten zu Problemen mit der Bedienkonsole des Common Berthing Mechanismus (CBM), das die Kommandos sendet, um die 16 Schrauben, die das MPLM an der Station sicher festhalten, zu steuern. Als die Kommandos zum Lösen der Schrauben übermittelt wurden, reagierte der Mechanismus nicht.
Nach mehreren Stunden Fehlersuche konnten die Astronauten dann endlich die Schrauben lösen und so Leonardo von der Raumstation abtrennen. Die Missionsspezialisten Stephanie Wilson und Naoko Yamazaki nutzten anschließend den Roboterarm der Raumstation, um das Modul zur Ladebucht des Space Shuttle zu transportieren.
Aufgrund der langen Verzögerung entschloss man sich am Boden, das Logistikmodul nicht in der Ladebucht festzumachen, da die Besatzung schon zu weit hinter ihrem Zeitplan lag. Wilson und Yamazaki brachten Leonardo in die sogenannte Low-Hover-Position über der Ladebucht des Orbiters, wo es die Nacht über verbleiben wird. Die Besatzung wird dann am morgigen Flugtag das MPLM endgültig in der Ladebucht von Discovery festmachen.
Am Boden ging derweil über Nacht die Analyse des defekten Ventils im Stickstofftank des Kühlsystems der Raumstation weiter. Der Fokus der Analyse wurde dabei darauf gelegt, wie lange die Raumstation in der derzeitigen Konfiguration verbleiben kann, bevor gehandelt werden muss. Das Ergebnis dieser Analyse zeigte, dass die Raumstation mindestens einen Monat lang ohne Probleme betrieben werden kann. Dies führte dazu, dass man sich gegen einen vierten Außenbordeinsatz im Rahmen der STS-131-Mission entschied und die Zeit nutzen wird, um eine detaillierte Fehleranalyse durchzuführen und verschiedenste Reparaturszenarien zu planen.
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