Der Komet McNaught hat mittlerweile die Sonne umrundet und ist jetzt auf der Südhalbkugel der Erde sichtbar. Es liegen bereits zahlreiche Fotos vor, darunter auch von seinem Entdecker Robert McNaught selbst.
Ein Beitrag von Axel Orth. Quelle: Siding Spring Observatory/Planetary Society.
Der erst Mitte letzten Jahres aufgetauchte Komet C/2006 P1 „McNaught“ hat seine Begegnung mit der Sonne heil überstanden und entfernt sich jetzt wieder. Bedingt durch seine Flugbahn ist er auf der Nordhalbkugel der Erde nicht mehr sichtbar und auch nicht mehr im Blickfeld von SOHO (Raumfahrer.net berichtete), dafür aber nun auf der Südhalbkugel.
Auf der Südhalbkugel liegt bekanntlich auch Australien, und dort wohnt der Mann, der den Kometen als Erster entdeckte und ihm seinen Namen gab: Robert H. McNaught. Es erscheint passend, dass ausgerechnet ihm auch einige der wohl schönsten Fotos des Kometen überhaupt gelungen sind.
Zwar ist der Komet jetzt nicht mehr so hell wie vor und während seiner nächsten Annäherung an die Sonne und dürfte rasch wieder verblassen, aber dafür kommt nun sein beeindruckender Schweif voll zur Geltung: Er breitet sich in einem Winkel von bislang etwa 90 Grad aus und zeigt unterschiedlich helle „Strahlen“, was ihn einem japanischen Fächer ähneln lässt. Die „Strahlen“ lassen darauf schließen, dass die Aktivität des Kometenkerns unter dem Einfluss der wachsenden Sonneneinstrahlung nicht gleichmäßig ansteigend verlaufen ist, sondern periodisch an- und abschwellend. Und da der Schweif eines Kometen zu einem beliebigen Zeitpunkt stets von der Sonne weg zeigt, lässt sich an der fächerartigen Form von McNaughts Schweif auch sehr schön der Verlauf der Sonnenumrundung ablesen: Im ungefähren Schnittpunkt der Schweif-„Strahlen“ kann man sich die Sonne vorstellen.
Als i-Tüpfelchen des McNaught-Hypes kann man demnächst mit Kometenfotos vom Mars rechnen: Die eifrigen Marsroboter Spirit und Opportunity wurden so programmiert, dass sie ebenfalls Bilder des Kometen aufnehmen sollen. Die sehr dünne Marsatmosphäre bietet natürlich hervorragende Beobachtungsvoraussetzungen – die größere Entfernung des Mars‘ zur Sonne und die anzunehmende Nicht-Eignung der Roverkameras für derartige Bilder sprechen eher dagegen. Man kann auf die Fotos gespannt sein.
Weitere Fotos:
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Robert McNaughts Bilder von „seinem“ Kometen (engl.) - Galerie der Webseite www.spaceweather.com – siehe oben die „Pages“-Links für weitere Fotos (engl.)
Robert H. McNaught vor dem Siding-Spring-Observatorium