Mars Rover: Nach dem Sturm

Auch die beiden amerikanischen Mars-Rover sind auf ihrem Weg zum Roten Planeten von den gigantischen Sonneneruptionen Anfang des Monat getroffen worden, ohne aber dauerhaft geschädigt worden zu sein.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: NASA.

Grafische Darstellung eines Mars-Rovers.
(Grafik: NASA)

Als Folge des Sonnensturms vom 4. November waren die Sternenscanner an Bord von Spirit und Opportunity zeitweise nicht mehr in der Lage, Sternenkonstellationen für die Lagebestimmung der beiden Raumsonden zu erkennen, da die von der Sonne in das Weltall hinausgeschleuderten Wolken hochenergetischer Protonen als helle Flecken in den Aufnahmen der Scanner erschienen. Dieses Problem konnte jedoch relativ einfach gelöst werden, indem sich die Scanner vorübergehend an der Sonne orientierten; in der letzten Woche schließlich konnte wieder der reguläre Betriebsmodus aktiviert werden.

Um jedes Problem aufgrund fehlerhafter Werte in den Datenspeichern der Raumsonden, die durch die intensiven Strahlungsdosen während der extrem starken solaren Flares Ende Oktober und Anfang November hervorgerufen worden sein könnten, von vorneherein auszuschließen wurden die Bordcomputer von Spirit und Odyssey in den letzten beiden Wochen neu gestartet. „Wir haben keine Belege für Speicherprobleme, aber wir betrachteten es als angebracht die beiden Raumsonden neu zu booten, um die Integrität der Speicher sicherzustellen, wofür wir den Schlaf-Wach-Zyklus benutzt haben, den wir nach der Ankunft der Rover auf der Marsoberfläche in jeder Nacht durchzuführen planen“, so der MER-Projektmanager Peter Theisinger vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA.

Währenddessen nähern sich die beiden Mars Exploration Rover (MER) ihrem Ziel immer mehr an. Am Freitag letzter Woche hat Spirit die dritte Kurskorrektur seit dem Start erfolgreich absolviert. Während dieses Manövers wurden die Steuerdüsen für 132 Sekunden in Flugrichtung und mehrmals für insgesamt 27 Sekunden ungefähr im rechten Winkel zur Flugrichtung aktiviert. Dieses Trajectory Correction Maneuver 3 (TCM-3) erhöhte die Reisegeschwindigkeit der Raumsonde um 0,6 Meter pro Sekunde und veränderte den Ankunftspunkt um 770 Kilometer sowie die Ankunftszeit um 16,5 Minuten in Richtung der geplanten Zielwerte. Bis zur Landung im Gusev-Krater am Morgen des 4. Januar 2004 sind noch drei weitere TCMs geplant.

Am 19. November um 15:00 Uhr (MEZ) hatte Spirit bereits eine Strecke von 396,5 Millionen Kilometer zurückgelegt und noch 91,5 Millionen Kilometer bis zur Ankunft beim Mars vor sich. Der Zwillingsrover Opportunity hatte zu diesem Zeitpunkt eine Strecke von 326 Millionen Kilometer hinter sich gebracht und bis zur Landung auf dem Mars am 25. Januar noch 130 Millionen Kilometer Reisestrecke zu absolvieren.

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