Mars: Lebenszeichen von Spirit

Der durch einen Staubsturm behinderte Rover hat neue Daten vom Mars gesendet.

Ein Beitrag von Axel Orth und Daniel Schiller. Quelle: NASA/JPL.

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Marsrover Spirit „von oben“. Das Bild wurde aus Einzelaufnahmen der Mastkamera zusammengesetzt.
(Bild: NASA)

Anfang der Woche hatte das Roverteam Befehle an den Rover geschickt, um möglichst viel Energie zu sparen. Der Grund dafür war ein neuer Staubsturm über dem Gusev-Krater, wodurch Spirits Energieausbeute am 9. November auf 89 Wattstunden gesunken war, den absolut niedrigsten Wert der gesamten Marsrover-Mission (RN berichtete).
Unter Anderem beinhalteten die Energiesparmaßnahmen eine Sendepause des Rovers bis Donnerstag. Da es nicht möglich war, den erfolgreichen Empfang der Befehle durch den Rover zu prüfen, mussten die Ingenieure die nächsten Tage in Ungewissheit verbringen: Meldete sich der Rover nicht, weil er die Befehle empfangen hatte und sie befolgte? Oder meldete er sich nicht, weil er die Befehle nicht empfangen hatte, zuviel Energie verbraucht hatte und die Bordakkus nun leer waren?

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Aktuell kann man von Spirits Solarzellen allerdings nicht viel erkennen.
(Bild: NASA)

Gestern hatte das Warten ein Ende: Spirit hat sich zurück gemeldet. Er hatte die Befehle wie geplant empfangen und ausgeführt. Die Akkus sind zwar nicht mehr voll geladen, aber die Situation ist vorläufig unter Kontrolle. Der Staubsturm flaut bereits wieder ab. Es bleibt nun abzuwarten, inwieweit der herab sinkende Staub die ohnehin schon niedrige Energieausbeute der verstaubten Solarzellen weiter beeinträchtigt.

Die Solarzellen erzeugen jetzt 161 Wattstunden Energie pro Marstag (0,161 kWh). Durch den neuen Staub auf dem Rover kommen nur 30% der Intensität des relevanten Sonnenlichts durch. Vor dem Sturm waren es 33%. Der Sturm ist noch nicht vollständig abgeklungen. Außerdem soll es zu dieser Jahreszeit öfters solche Stürme geben. Man bleibt vorsichtig und möchte so viel Energie sparen/speichern wie möglich, um einen Puffer aufzubauen. Der Rover wird also weiterhin sein Minimalprogramm der letzten Tage durchführen, mit minimalen Aktivitäten, teilweise deaktivierten Heizelementen und seltener Kommunikation. Ab dem 30. November kann für zwei Wochen keine Kommunikation stattfinden, da die Sonne zwischen Erde und Mars stehen wird.

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