Am 25. Mai 2008 wird der Marslander Phoenix der NASA den Mars erreichen und eine direkte Landung durchführen. Die europäische Sonde Mars Express wird die Landeoperation unterstützen und auch später als Relaissatellit zur Verfügung stehen.
Ein Beitrag von Daniel Schiller. Quelle: ESA.
Während der 13-minütigen Landephase von Phoenix werden die beiden NASA-Orbiter Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) und Mars Odyssey die Landeoperation aus niedrigen Orbits beobachten. Mars Express soll ebenfalls aus seinem höheren Orbit den Eintritt in die Atmosphäre und die Landung in den nördlichen Breiten des Mars´ überwachen. Schon in November und Dezember 2007 wurden Orbitmanöver durchgeführt, um die Landung optimal unterstützen zu können. Je nach genauen Anflugdaten für Phoenix können noch weitere Anpassungen erfolgen. Durch die Änderungen des Orbits mussten auch die Zeitpläne für wissenschaftliche Beobachtungen angepasst werden.
Neben den Änderungen des Orbits wurden auch neue Lagemanöver programmiert. Während der Landung soll das MELACOM-System (Mars Express Lander Communications) kontinuierlich auf den Lander gerichtet bleiben. Hierzu muss die Sonde bis zu drei Mal schneller rotieren, als ursprünglich vorgesehen. Die Prozedur wurde bereits getestet und verifiziert. MELACOM war eigentlich zur Kommunikation mit dem Beagle-Lander vorgesehen.
Eine weitere neue Betriebsart dient dem möglichen Einsatz als Relaissatellit zwischen dem Lander am Boden und dem Deep Space Network der NASA auf der Erde. Diese Betriebsart wurde im letzten Jahr mit den beiden Rovern Opportunity und Spirit auf dem Mars erprobt.
Während der Landung werden die Instrumente an Bord der europäischen Sonde die Gelegenheit nutzen, um gleichzeitig weitere Daten über die Atmosphäre des Mars aus der atmosphärischen Wärmespur der Landung zu gewinnen. Vor allem die Kohlendioxidverteilung in großen Höhen ist dabei von Interesse.