Die ESA zerstreut alle Befürchtungen, der europäischen Marspremiere stünden technische Probleme entgegen. Vielmehr erfreut sich die Mission eines bisher äußerst erfolgreichen Flugverlaufs.
Ein Beitrag von Felix Korsch. Quelle: ESA.
Die europäische Raumfahrtbehörde ESA dementierte in einer entsprechenden Verlautbarung heute offiziell die gestrige Behauptung der russischen Raumfahrtbehörde Rosaviakosmos, die europäische Marsmission Mars Express hätte mit ernsthaften Problemen zu kämpfen. Der russischen Meldung war zu entnehmen, dass die Computerverbindung zwischen dem Orbiter Mars Express und dem kleineren Lander Beagle 2 aus britischer Hand zusammengebrochen und dem entsprechend auch jeglicher Kontakt zum Lander seitens der Bodenmannschaften verloren gegangen sei. Die ESA-Sprecherin Jocelyne Landeau äußerte sich hierzu lapidar: „Alles funktioniert normal.“ Allerdings habe es am Ende der vergangenen Woche kleinere Probleme gegeben. „Die nötigen Tests wurden durchgeführt“, so Landeau. Um alle Sicherheitsstandards zu erfüllen und keine Risiken einzugehen habe man die Kommunikations-Tests mit Beagle 2 allerdings verschoben.
Betont wurde seitens der ESA, dass es zu keinem Zeitpunkt einen entsprechenden kritischen Moment gegeben habe und der Verlauf der Mission durch die Verzögerung der Standarstests in keiner Weise gefährdet sei. Der Vorfall, auf den der verwirrende Presserummel zurückzuführen ist, ereignete sich bereits vergangene Woche, als man von der Erde aus versuchte, den Lander Beagle 2 zu aktivieren. Am letzten Freitag wurde dann Details bekannt, denen zu Folge die Missionskontrolle anomale Meldungen von einem Instrument an Bord von Beagle 2 erhielt. Dies irritierte die Techniker und führte zu der Entscheidung, dass ein neuerlicher Versuch der Aktivierung sämtlicher Systeme angesetzt wird. Bis dahin soll Rücksprache mit dem übrigens deutschen Hersteller des betroffenen Apparates namens Omega gehalten und die möglichen Ursachen und Fehlerquellen analysiert werden.
Auf alle Fälle gibt sich die ESA gelassen. Befürchtungen, wichtige Bestandteile der Sonde seien womöglich beim Start beschädigt worden, äußert man nicht. Vielmehr deutet alles auf einen zufälligen, temporären Fehler hin – immerhin verschwand die Fehlermeldung so schnell, wie sie gekommen war. Mehr wird man spätestens am Ende dieser Woche wissen, dann nämlich ist ein neuerlicher Termin für einen kompletten System-Check angesetzt. Bis dahin fliegt Mars Express weiter gen Roter Planet; immerhin rund 6 Millionen Kilometer konnte die am 2. Juni gestartete Sonde bisher hinter sich lassen. Die ESA resümmiert bisher eine durchweg positive Bilanz: der erste europäische Flug zum Roten Planeten scheint ein Erfolg zu werden.