Die Aktivierung des Gerätes MARSIS an Bord der ESA-Sonde Mars Express musste verschoben werden.
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: ESA.
Die Aktivierung von MARSIS war für diese Woche geplant. Dieses Gerät verleiht Mars Express die Fähigkeit, tief unter die Mars Oberfläche zu blicken.
Neue und verbesserte Computermodelle zeigten, dass während des Aktivierungsvorganges die Radarantennen die restlichen Kommunikationssysteme beeinträchtigt hätten. Weitere Tests werden nun notwendig sein, um die gesamte Situation zu verstehen.
Die zwei Radarantennen sind jeweils 20 Meter lang und haben eine Zylinderform mit einen Durchmesser von 2,5 Zentimeter. Jetzt sind sie beide, in einer Art Box zusammengeklappt . Wenn diese Box geöffnet wird, würde der gesamte Druck der sich mittlerweile darin gebildet hat, frei kommen. Nachdem sich beide Antennen aus der Box entfaltet haben, werden sie sich zu einer Geraden formen. Zu guter Letzt wird das Gerät kalibriert – dieser Vorgang nimmt die letzten zehn Minuten des gesamten Manövers in Anspruch.
Die Gefahr, dass die Antennen andere Geräte beschädigt oder verstellt, ist nicht so gering wie es viele hoffen. Deswegen sollte dieser Vorgang, wenn er durchgeführt wird, mit größter Sorgfalt und geringem Tempo vollzogen werden. Das MARSIS Team steht nun vor zwei schweren Aufgaben. Bevor jedoch Entscheidungen fallen, wird man weiterhin analysieren. In der jetzigen Situation ist an eine reibungslose Aktivierung nicht zu denken. Die Missionsmanager und die Erbauer der Sonde hoffen nun einen Weg zu finden, das Gerät ohne Beschädigung der Peripherie zu aktivieren. Der Verschiebung wird demnach vielleicht sogar eine Absage folgen.
Es wäre schade wenn dieses so wichtige Gerät wegen Planungsfehler nicht in Betrieb gehen kann. MARSIS könnte helfen Wasser auf dem Mars zu suchen und zu erforschen. Es bleibt nur zu hoffen, dass die ESA solche Fehler bei der Raumsonde Venus Express vermeidet, die nach den Plänen von Mars Express gebaut wird.