Die neuen Bilder der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betriebenen, hochauflösenden Stereokamera (HRSC) auf der ESA-Sonde Mars Express zeigen den Krater Galle, der aufgrund der besonderen Anordnung von Bergmassiven häufig auch als „Happy Face“-Krater bezeichnet wird.
Ein Beitrag von Eric Honstrass. Quelle: DLR. Vertont von Dominik Mayer.
Benannt wurde der Galle-Krater nach dem deutschen Astronom J. G. Galle (1812-1910). Der Krater befindet sich auf dem östlichen Rand des Argyre-Planitia-Einschlagbeckens bei etwa 51 Grad südlicher Breite und 329 Grad östlicher Länge. Entdeckt wurde der Galle-Krater auf Bildern, die während der NASA-Mission Viking Orbiter 1 aufgenommen wurden.
Im Krater Galle sind zahlreiche Spuren äolischer Aktivität wie Dünen und Auswirkungen von so genannten Dust Devils (Windhosen) zu erkennen. Windhosen haben das helle Material „verblasen“ und eine dunkle Oberfläche freigelegt. An den inneren Kraterwänden sind geschichtete Ablagerungen aufgeschlossen, die von Hangrinnen (Gullies) zerschnitten sind. Diese Hangrinnen sind vermutlich Zeugen von fließendem Wasser, welches in der Vergangenheit kurzzeitig auf der Oberfläche stabil gewesen ist. Besonders deutlich treten geschichtete Ablagerungen im südlichen Kraterbereich zu Tage. Zusammensetzung und Entstehung der geschichteten Ablagerungen sind noch ungeklärt.
Während mehrerer Orbits hat die HRSC eine mehrfache Abdeckung des Einschlagkraters Galle erzielt. Fünf HRSC-Nadir- sowie fünf Farbstreifen bestehend aus je drei Farbkanälen wurden für diese Szene zu einem Mosaik zusammengefügt, welches den 230 Kilometer großen Einschlagkrater abdeckt. Das Bildmosaik und das Mosaik des Geländemodells bestehen aus Daten, die in den Mars Express-Orbits 445, 2383, 2438, 2460 und 2493 aufgenommen worden sind.
Die Farbansichten wurden mit dem senkrecht auf die Marsoberfläche blickenden Nadirkanal und den Farbkanälen aus fünf einzelnen Orbitstreifen erstellt, die Schrägansicht wurde aus den Stereokanälen der HRSC-Kamera berechnet. Die Schwarz-Weiß-Detailaufnahmen wurden dem Nadirkanal entnommen, der von allen Kanälen die höchste Auflösung besitzt. Für Präsentationszwecke im Internet wurde die Originalauflösung der Bilddaten verringert. Sie beträgt etwa 50 Meter pro Bildpunkt.
Weitere Bilder inklusive der zugehörigen Kommentare finden Sie auf der DLR-Seite.