Mars Express: Auf der Suche nach Leben

Am 2. Juni 2003 bricht für die Europäische Weltraumorganisation ESA ein neues Zeitalter an. Von Baikonur aus wird eine russische Sojus-Trägerrakete Mars Express, die erste Planetensonde der ESA, auf ihre Reise zu unserem Roten Nachbarplaneten schicken.

Ein Beitrag von meiklampmann. Quelle: ESA.

Noch in diesem Jahr, am 26. Dezember, soll sie den Mars erreichen und in eine Umlaufbahn einschwenken. Fünf Tage zuvor wird der Lander Beagle 2 vom Orbiter getrennt. Er soll weich landen und nach Lebensspuren suchen. Der Mythos Mars ist ungebrochen. Aufnahmen früherer Missionen vom Roten Planeten zeigen neben Terrassen, Inseln, Krater, Plateaus auch versiegte Fluss-Systeme. Neue Messergebnisse lassen sogar auf bedeutende Bodeneisvorkommen schließen. Der Marsboden scheint sich über große Areale schwammartig mit einem Stoff voll gesogen zu haben, ohne den selbst die abgebrühtesten Organismen nicht auskommen können: Wasser. Wenn es in der Frühzeit des Mars über geologisch bedeutende Zeiträume von 1 bis 2 Mrd. Jahren Seen und Flüsse gab, kann sich dort zur gleichen Zeit wie auf der Erde einfaches Leben in Form einzelliger Mikroorganismen gebildet haben.

Die Europäische Raumfahrtorganisation ESA will dieser Frage in den kommenden Jahren nachgehen. Mars Express, ihre erste Planetensonde bildet dabei nur den Auftakt eines ehrgeizigen europäischen Programms zur Erforschung unseres Sonnensystems in den nächsten Jahrzehnten, dem Aurora-Programm. Eine von Euphorie und Leidenschaft getragene Aufbruchstimmung begleitet diesen eigenständigen Einstieg Europas bei der Erkundung des Roten Planeten mit Raumsonden. Dabei ist die strategische Ausrichtung der Forschung einfach und überzeugend: Folge dem Wasser, denn dort ist Leben.
Mars Express ist eine aus einem Orbiter sowie einem Lander bestehende einzigartige Mission. Sie ist mit wissenschaftlichen Instrumenten ausgerüstet, die die Atmosphäre, die Oberfläche sowie die Schichten im Untergrund mit einer nie zuvor erreichten Genauigkeit erkunden. Europa will damit eine Schlüsselrolle in der internationalen Erforschung des Mars spielen und in den nächsten beiden Jahrzehnten sogar noch einen Gang zulegen.

Weiterführende Informationen:

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