Während die NASA nun im Rahmen des Project M ihren eigenen Lunar Lander entwickelt hat, experimentieren Armadillo Aerospace und Masten Space Systems mit im Flug wiederzündbaren Triebwerken.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, Armadillo Aerospace (Youtube-Kanal), SpaceflightNow, Masten Space Systems (Blog), Raumcon, Raumfahrer.net (Portal).
Vertont von Peter Rittinger.
Die NASA soll und will sich wieder mehr mit der Erprobung neuer Möglichkeiten befassen. Dazu gehören offiziell automatische Kopplungssysteme, entfaltbare Hitzeschutzstrukturen und Stationsmodule, weltraumgestützte Treibstoffdepots, geschlossene Stoffkreisläufe im Zusammenhang mit Lebenserhaltungssystemen sowie leistungsfähige elektrische Plasma-Antriebe (Flagship Technology Demonstration). In der zweiten Reihe steht aber noch eine Vielzahl weiterer Projekte Schlange.
Robert Brown, führender NASA-Offizieller für Technologiefragen, möchte sich hierbei ein Beispiel an Google nehmen: starte zeitig und oft innovative Projekte. Auch wenn sich einige davon im Nachhinein als ungünstig herausstellen, werden die anderen doch die Entwicklung der Raumfahrttechnik befruchten. Außerdem kann eine Vielzahl von Test-Projekten auch die Begeisterung der jungen Generation anheizen, ein Ziel, dass sich US-Präsident Obama ja bekanntermaßen auf die Fahnen geschrieben hat.
Fehlt gegenwärtig nur noch die entsprechende finanzielle Unterstützung. Senat, Repräsentantenhaus und präsidiale Vorgabe verschmelzen zu einem Kompromiss, der möglicherweise dem Erhalt bestehender Arbeitsplätze Vorrang gegenüber neuen Entwicklungen gibt.
Ein laufendes Projekt, das auf mittelfristige Unterstützung angewiesen ist, stellt Project M dar. Dabei soll ein humanoider Roboter mit einem Lander auf den Mond gebracht werden und dort zunächst in 90-Minuten-Exkursionen die Umgebung des Landeplatzes erkunden. Ein Wissenschaftler könnte dabei über Cyberbrille und -anzug sowie weitere Komponenten, mit denen beispielsweise die Bewegungen von Arm und Hand vom Robonauten auf dem Mond exakt nachvollzogen werden, ein Gefühl erhalten, selbst auf dem Mond zu stehen und zu forschen.
Mittlerweile soll der mit GM gemeinsam entwickelte Robonaut 2 mit der nächsten Shuttle-Mission zur ISS gebracht und dort ausgiebig erprobt werden. Er besteht allerdings nur aus einem Oberkörper. Beine nebst Programmen zu deren exaktem Gebrauch werden aber bereits im Rahmen von Project M entwickelt und getestet. Auch einen Lunar Lander konnte die NASA in den vergangenen Tagen erfolgreich testen.
Damit hat man einen ähnlichen Stand wie die erfolgreichen Teilnehmer an der Lunar Lander Challenge 2009, Armadillo Aeorospace, Masten Space Systems und Unreasonable Rocket. Raumfahrer.net berichtete ausführlich darüber.
Mittlerweile sind Armadillo Aerospace und Masten Space Systems aber einen Schritt weiter: sie erproben ihre Fluggeräte auf Wiederzündbarkeit des Triebwerks mit anschließender erfolgreicher Landung. Während Armadillos Fluggerät zwischenzeitlich einen kleinen Fallschirm öffnete und das Triebwerk erst nach einigen Sekunden wiedergezündet wurde, machte Mastens Xombie im Freien Fall nur eine sehr kurze Antriebspause, zu sehen in einem Firmenvideo vom 26. Mai 2010.
Raumcon:
- Project M – Der Mondrobonaut
- NASA Flagship Technology Demonstration – (Game Changing Technologies)
- Northrop Grumman Lunar Lander Challenge 2009
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