Vom 26. August bis 6. September veranstaltet das Europäische Astronautenzentrum (EAC) der ESA in Köln, Deutschland, erstmals für eine internationale Gruppe von Astronauten ein Trainingsprogramm, dass sie auf ihre Missionen an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) vorbereiten soll.
Ein Beitrag von Karl Urban, bearbeitet von Star-Light. Quelle: ESA.
Die zehnköpfige Gruppe umfaßt vier ESA-Astronauten (Pedro Duque, Leopold Eyharts, Paolo Nespoli und Thomas Reiter), vier japanische NASDA-Astronauten (Takao Doi, Koichi Wakata, Satoshi Furukawa und Aikihido Hoshide) und zwei NASA-Astronautinnen (Nicole Passonno Stott und Stephanie D. Wilson).
Das geplante Programm dient in erster Linie der Schulung der Astronauten für die Aufgaben, die sie beim Anbau des Japanischen Experimentiermoduls (JEM) und des Columbus-Labors der ESA an die ISS in den kommenden Jahren wahrzunehmen haben. Nach erfolgreichem Abschluß des Programms werden sie an Langzeiteinsätzen auf der ISS teilnehmen.
Hauptgegenstand der fortgeschrittenen Ausbildung im EAC sind die Columbus-Systeme und das Automatische Transferfahrzeug (ATV). Vorgesehen sind 24 Unterrichtsstunden über die Columbus- und ATV-Systeme und vier über die Nutzlasten sowie zwei Übungen mit der Columbus-Trainingseinheit. Die Ausbilder für die Columbus-Systeme werden von Astrium, die für das ATV von Alenia Spazio gestellt; als Mentoren für die Columbus-Nutzlasten werden ESA/EAC-Bedienstete fungieren. Die Astronauten werden am 30. August das Astrium-Werk in Bremen besuchen, um sich mit der Flugeinheit des Columbus-Labormoduls vertraut zu machen, das dort gegenwärtig integriert wird.
Die Gruppe hat ihre fortgeschrittene Ausbildung im April 2001 im Johnson Space Center (JSC) der NASA in Houston begonnen, wo zunächst ein erster Kurs über das amerikanische ISS-Segment auf dem Programm stand. Von Dezember 2001 bis Januar 2002 folgte die Schulung für das JEM-System im Tsukuba Space Centre der NASDA in Japan, im Mai 2002 eine weiterer Ausbildungskurs im JSC.