Am 10. Juli 2016 berichteten wir, dass der US-amerikanische militärische Kommunikationssatellit MUOS 5 nicht in der Lage war seinen geplanten geostationären Orbit zu erreichen. Nun werden weitere Schritte unternommen um eine Lösung zu finden.
Autor: Star-Light, Quelle: U.S. Air Force.
Die US-amerikanische Luftwaffe (Air Force) teilte am 18. August 2016 mit, einen ihrer ehemals geheimen Aufklärungssatelliten aus dem geostationären Weltraumlageerfassungsprogramm (GSSAP – Geosynchronous Space Situational Awareness Program) einzusetzen, um hochauflösende Bilder und Daten des gestrandeten MUOS 5 Satelliten zu gewinnen. Diese sollen helfen die Ursache zu finden, weshalb die Bahnanhebung aus dem Transferorbit in den geostationären Orbit nicht zum Abschluss gebracht werden konnte.
Die ersten beiden GSSAP Satelliten wurden im Jahre 2014 gestartet und vor kurzem durch zwei weitere Satelliten ergänzt. Die Satelliten operieren im Umfeld des geostationären Orbits in ca. 36.000 km Höhe. Dort befinden sich wichtige amerikanische Militärsatelliten unter anderem für das Atomwaffenprogramm. Die GSSAP Satelliten dienen hier der Weltraumlageüberwachung. Neben der Verhinderung von Kollisionen sollen sie helfen Bedrohungen für amerikanische Satelliten zu erkennen. Dazu fliegen die Satelliten Rendezvousmanöver, um aus der Nähe hochauflösende Detailfotos zu gewinnen und sicherlich auch um elektronische Aufklärung (SIGINT) zu betreiben.
In einer Erklärung der Air Force heißt es, die Satelliten können Daten über die Position, den Orbit und die Größe aller von Menschen gemachten Objekte im geostationären Orbit zur Verfügung stellen. Hersteller der Satelliten ist Orbital ATK aus Dulles (Verginia). Die Satelliten wurden von der Cape Canaveral Air Force Station in Florida aus gestartet.
In wie weit die Bilder der GSSAP-Satelliten hilfreich sein werden, eine Lösung für MUOS 5 zu finden, läßt sich noch nicht sagen.
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