Bettruhestudie abgeschlossen

Langzeitraumflüge haben beträchtliche Auswirkungen auf den Organismus der Astronauten, in erster Linie Veränderungen in Knochen und Muskeln.

Ein Beitrag von meiklampmann, bearbeitet von Star-Light. Quelle: ESA.

Schwerstarbeit im Liegen: das Training am Flywheel. (Bild: ESA)

Um den Anforderungen langer Einsätze auf der Internationalen Raumstation gerecht zu werden und künftige interplanetare Missionen vorzubereiten, arbeiten die Raumfahrtagenturen gemeinsam an der Entwicklung präventivmedizinischer Methoden, so genannter „Gegenmaßnahmen“, mit denen die schädlichen Folgen von Raumflügen verringert werden sollen.

Zu diesem Zweck haben die Europäsche Weltraumorganisation (ESA) und die Raumfahrtagenturen Frankreichs (CNES) und Japans (NASDA) eine Bodensimulation der Auswirkungen langer Aufenthalte in der Schwerelosigkeit unter Verwendung des Bettruhemodells durchgeführt, bei dem die Versuchspersonen strenge Bettruhe mit dem Kopf in -6 Grad Tieflage einhalten müssen. Die Studie wurde am französischen Institut für Raumfahrtmedizin und Physiologie in Toulouse durchgeführt und gliederte sich in zwei Abschnitte von je vier Monaten: der erste von August bis Dezember 2001 und der zweite von März bis Juli 2002. Um zu schlüssigen wissenschaftlichen Ergebnissen zu gelangen, sollte eine homogene Gruppe männlicher Versuchspersonen im Alter von 25 bis 45 Jahren gebildet werden. Aus den insgesamt 725 Bewerbern wurden unter Durchführung von 123 ärztlichen Untersuchungen letztlich 25 Versuchspersonen – 24 Franzosen und ein Belgier – im Alter von 26 bis 41 Jahren ausgewählt. Unter ihnen befinden sich Geschichts- und Erdkundelehrer, ein Bauarbeiter, ein Briefträger, ein Gärtner, ein Buchhalter und ein Handy-Verkäufer.

Während der Studie mussten sich die Versuchspersonen zahlreichen Untersuchungen wie Belastungstests, Messungen der Knochendichte und Magnetresonanzaufnahmen unterziehen. Ferner wurden Muskelbiopsien und biochemische Analysen von Urin- und Blutproben durchgeführt. Im Anschluss an die Studie werden die Versuchspersonen nach 45 Tagen, drei Monaten, sechs Monaten und einem Jahr gezielten ärztlichen Kontrolluntersuchungen unterzogen und müssen nach zwei Jahren einen abschließenden Fragebogen beantworten. Alle 25 Versuchspersonen der beiden Abschnitte haben die Studie erfolgreich beendet.

Die ersten Ergebnisse und Schlussfolgerungen der Studie werden im Januar 2003 in Toulouse (Frankreich) auf einem wissenschaftlichen Seminar erörtert.

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